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Giro d'Italia

Bernal lässt die Konkurrenz stehen

Der Kolumbianer Egan Bernal untermauert in der 9. Etappe des Giro d'Italia seine Ambitionen auf den Gesamtsieg. Am Schlussanstieg zum Campo Felice distanziert der 24-Jährige die Konkurrenz spielend.
Egan Bernal zeigt der Konkurrenz in der 9. Etappe die Limiten auf
Bild: KEYSTONE/AP/CHRISTOPHE ENA

Wie eindrucksvoll die Offensive von Egan Bernal an der bis zu 17 Prozent steilen Schlussrampe hinauf zum Campo Felice war, liess sich an der Reaktion der bis 200 Meter vor dem Ziel führenden Geoffrey Bouchard und Koen Bouwman ablesen. Der Franzose und der Niederländer, die letzten Überbleibenden einer ursprünglich 17-köpfigen Ausreissergruppe, verursachten beinahe einen Zusammenstoss, als der Tour-de-France-Sieger von 2019 an ihnen vorbeiflog.

Rund 400 m vor dem Ziel hatte der Ineos-Teamleader aus dem Rest des Feldes den Angriff lanciert, einigermassen zu folgen vermochten dem Topfavoriten auf den Gesamtsieg einzig der Italiener Giulio Ciccone und Alexander Wlasow aus Russland. Mit sieben Sekunden Rückstand erreichte das Duo das Tagesziel am bislang höchsten Punkt der diesjährigen Italien-Rundfahrt. "Ich war mir für heute nicht ganz sicher. Aber meine Teamkollegen haben mir Mut gemacht, dass ich es auch hier schaffen kann", sagte Bernal im Ziel unmittelbar bevor er sich in die Maglia rosa kleiden konnte.

In der Gesamtwertung liegt Bernal nach der Machtdemonstration 15 Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel. Mit 21 Sekunden Rückstand folgt der Etappendritte Wlasow. Der vormalige Leader Attila Valter aus Ungarn musste an der Schlussrampe abreissen lassen und fiel mit 43 Sekunden Rückstand im Gesamtklassement an Position 5 zurück.

Mäder in der Bergwertung abgefangen

Gino Mäder, Solosieger der 6. Etappe am Colle San Giacomo, kämpfte über die 3400 Höhenmeter von Castel di Sangro ins Campo Felice derweil um die Führung in der Bergwertung. Den ersten Gipfel, den Paso Godi, erreichte Mäder als Erster, was ihm 18 Punkte eintrug. Zum Verbleib im azurblauen Trikot reichte die frühe Anstrengung dem 24-Jährigen, der die Etappe schliesslich als 92. abschloss, nicht. Der Franzose Bouchard fing Mäder (44 Punkte) am zweitletzten Gipfel des Tages, dem Ovindoli, um 7 Punkte ab. Durch den Tagessieg zog auch Bernal (48 Punkte) am Schweizer vorbei.

Vor dem ersten Ruhetag können sich am Montag die Sprinter nochmals in Szene setzen. Die nur 139 Kilometer von L'Aquila nach Foligno weisen kaum Schwierigkeiten auf. (sda)

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