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Motorrad

Keine Testfahrten für Lüthi in Barcelona

Der Krach im Marc-VDS-Team des Schweizers Tom Lüthi erreicht einen neuen Tiefpunkt. Die Testfahrten dieser Woche in Barcelona wurden gestrichen.
Sorgenvoller Blick bei Tom Lüthi
Bild: KEYSTONE/EPA EFE/JOSE MANUEL VIDAL

"Uf Bärndütsch gseit, schiesst mi aa", sagte der 31-jährige Emmentaler gegenüber der Nachrichtenagentur sda nach seiner Rückkehr vom Grand Prix in Le Mans, als er als 16. die WM-Punkte erneut knapp verpasst hatte. "Am Sonntag nach dem Rennen sass ich in der Box und wollte mit meinem Cheftechniker Gilles Bigot die Tests vorbereiten. Da hat er nur den Kopf geschüttelt und abgewunken. Das war ein richtiger Schock für mich."

Statt viele Kilometer auf seiner Honda absolvieren zu können und wertvolle Daten zu sammeln, kann Lüthi erst wieder im Training zum Grand Prix von Italien in Mugello am Freitag kommender Woche in den Sattel sitzen. "Nach meinen diversen Stürzen tut es mir noch überall etwas weh. Nun werde ich mich halt ohne Testfahrten, sondern mit Training und Physio auf Mugello vorbereiten."

Hintergrund der Absage ist der Streit zwischen dem belgischen Bier-Milliardär Marc Van der Straten und seinem Landsmann und entlassenen Teamchef Michael Bartholémy. Dieser akzeptiert die Kündigung nicht und bestreitet die Veruntreuungs-Vorwürfe in der Höhe von 10 bis 15 Millionen Euro. Die Mehrheit der Team-Mitglieder ist von Bartholémys Firma MM Performance & Racing AG in Herisau angestellt, welche die Finanzierung der Saison garantiert.

Die Absage der Testfahrten hat Bartholémy angeordnet, weil die Verträge dafür mit seiner Firma abgeschlossen wurden und er Handlungsvollmacht besitzt. Solange die Anwälte und Richter die Besitzverhältnisse der Firma, die von Van der Straten und Sponsoren finanziert wird, nicht geklärt haben, kehrt im Team von Tom Lüthi keine Ruhe ein. (sda)

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