notifications
Leichtathletik

McLeod brach den Bann für Jamaika

Am vierten Tag der WM in London holen im Hürdensprint der Männer und über 1500 m der Frauen mit Omar McLeod aus Jamaika und Faith Kipyegon aus Kenia die Olympiasieger von Rio auch WM-Gold.
Omar McLeod hielt dem Druck stand und holte an der WM in London über 110 m Hürden die erste Goldmedaille für Jamaika
Bild: KEYSTONE/EPA/IAN LANGSDON

Für Jamaika brach der Hürdensprinter Omar McLeod den Bann und holte die erste Goldmedaille in die Karibik, nachdem die Sprintnation in den 100-m-Rennen empfindliche Niederlagen erlitten hatte. Der 23-Jährige aus Kingston, der in dieser Saison bislang als einziger unter 13 Sekunden geblieben war, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte in 13,04 Sekunden.

Silber ging an den russischen Titelverteidiger Sergej Schubenkow (13,14), der aufgrund der Sperre gegen Russland in London unter neutraler Flagge antrat. Die Bronzemedaille sicherte sich etwas überraschend der Ungar Balazs Baji, der den Sechskampf um Platz 3 für sich entschied.

Neben dem Olympia-Zweiten Orlando Ortega aus Spanien ging unter anderen auch Aries Merritt leer aus. Für den Weltrekordhalter und Olympiasieger von 2012 war allerdings bereits der fünfte Platz ein grosser Erfolg. Wenige Tage nach dem Gewinn der WM-Bronzemedaille vor zwei Jahren in Peking hatte sich der Amerikaner einer Nierentransplantation unterziehen müssen.

Kipyegons starke Schlussrunde

Für den stimmungsvollen Höhepunkt waren zum Abschluss des Abends im Queen Elizabeth Park die 1500-m-Läuferinnen besorgt. Die kenianische Olympiasiegerin Faith Kipyegon setzte sich nach einer packenden Schlussrunde in 4:02,59 Minuten letztlich deutlich vor Jennifer Simpson aus den USA und der Südafrikanerin Caster Semenya, der Olympiasiegerin über 800 m, durch.

Eine Enttäuschung setzte es für den Gastgeber ab. Die Schottin Laura Muir musste auf den letzten Metern Semenya noch passieren lassen, nachdem sie lange Zeit auf Platz 3 gelegen hatte. Ebenfalls leer gingen auch die Niederländerin Sifan Hassan, die bis 100 m vor Schluss noch auf gleicher Höhe wie Kipyegon gelegen hatte, sowie die Titelverteidigerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien aus.

Wlodarczyk - wer sonst?

Im Hammerwerfen der Frauen setzte sich mit Anita Wlodarczyk ebenfalls die Favoritin durch. Die Polin machte sich einen Tag vor ihrem 32. Geburtstag ein verfrühtes Geschenk. Nach einem harzigen Beginn - nach drei Durchgängen lag Wlodarczyk nur auf Platz 6 - setzte sie sich doch noch souverän durch, warf sie das Gerät im vierten und fünften Durchgang doch über 77 m weit. Ihre Jahresweltbestweite verpasste sie allerdings um knapp fünf Meter.

Wlodarczyk ist seit Jahren das Nonplusultra im Hammerwerfen. Die zweifache Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin ist seit 2014 ungeschlagen und kam in London zu ihrem dritten WM-Titel.

Kein Hattrick für Ibargüen

Im Dreisprung der Frauen lieferten sich die Jahresbeste Yulimar Rojas aus Venezuela und die Titelverteidigerin Catherine Ibargüen aus Kolumbien ein packendes Duell. Am Ende hatte die Olympia-Zweite Rojas die Nase vorne und siegte dank 14,91 m im fünften Versuch, eine Weite, die Ibargüen nicht mehr kontern konnte. Die 33-jährige Kolumbianerin verpasste mit 14,89 m den Titel-Hattrick, nachdem die Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2013 in Moskau und 2015 in Peking triumphiert hatte. (sda)

Kommentare (0)