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Leichtathletik

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Mujinga Kambundji läuft an den Schweizer Meisterschaften im Zürcher Letzigrund einen nationalen Rekord über 100 m. Mit 10,89 Sekunden verbessert die 30-jährige Bernerin die von Ajla Del Ponte gehaltene Bestmarke um ein Hundertstel. Bei den Männer siegt Pascal Mancini.

Mujinga Kambundji war im Final eine Klasse für sich. Die eigene Bestleistung verbesserte sie bei einem Rückenwind von 0,6 m/s um fünf Hundertstel, ihre Bestzeit in diesem Jahr um 22 Hundertstel. Die zweitplatzierte Ajla Del Ponte distanzierte sie um 37 Hundertstel. Bronze ging an Géraldine Frey (11,31).

Bei Kambundji zeichnete sich in der vergangenen Woche im Training ab, dass sie schon fähig ist, unter elf Sekunden zu laufen. Für ihren Trainer Adrian Rothenbühler ist der Zeitpunkt passend, die Weltmeisterschaften in Eugene beginnen am 15. Juli. Er ist überzeugt, dass sein Schützling eine noch bessere Zeit in den Beinen hat. "An einem Grossanlass geht es darum, nicht zu viel Energie zu verschwenden", blickte Rothenbühler voraus. Es gelte, clever zu sein.

Kambundji sagte: "Ich dachte schon, dass eine persönliche Bestleistung möglich ist, aber man muss eine solche zuerst laufen. Die Bedingungen heute waren nicht die besten. Ich mag Schweizer Meisterschaften, da es mehrere Runden (drei) gibt. Ich bin noch nicht top top, aber auf einem guten Weg. Ich merke, dass ich fit bin. Die fliegende Phase ist in diesem Jahr viel stabiler."

An den Schweizer Meisterschaften 2009 lief Kambundji im Alter von 17 Jahren erstmals im Letzigrund und gewann ihren ersten Meistertitel über 100 m. War der Auftritt in diesem Stadion damals noch eine spezielle Motivation, ist sie die grosse Bühne mittlerweile mehr als gewohnt. Zur Gewohnheit geworden sind auch SM-Titel. In der Königsdisziplin hat die diesjährige Hallen-Weltmeisterin über 60 m das Dutzend vollgemacht - 2010 und 2020 war sie nicht am Start.

Die nationale Bestmarke verlor Kambundji im vergangenen Jahr an Del Ponte, nun holte sie sie zurück. Del Ponte ist aktuell nicht in der Verfassung, um Kambundji ernsthaft herauszufordern. Die 25-jährige Tessinerin verpasste wegen einer Sehnenentzündung im Oberschenkel die gesamte Indoor-Saison und ist noch nicht so richtig in Schuss gekommen. Die drittplatzierte Géraldine Frey, die im Halbfinal mit 11,23 Sekunden eine persönliche Bestleistung erzielte, dürfte sich mit ihren Auftritten in Zürich das WM-Ticket über 100 m gesichert haben.

Bei den Männern holte Mancini seinen zweiten SM-Titel in der Königsdisziplin nach 2014. Der 33-jährige Westschweizer, dem wegen Rassismus-Vorwürfen zwischenzeitlich seine Lizenz entzogen worden war, gewann in 10,38 Sekunden vor Timothé Mumenthaler (10,42) und Bradley Lestrade (10,48). (sda)

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