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Leichtathletik

Joseph und Reais - zwei Freunde brillieren

Jason Joseph und William Reais sind gute Freunde. An den Schweizer Meisterschaften in Basel brillieren die beiden mit einem Schweizer Rekord über 110 m Hürden respektive einer Topzeit über 200 m.
Jason Joseph läuft bereits im Halbfinal der Schweizer Meisterschaft über 110 m Hürden allen davon und zu Schweizer Rekord
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Joseph hatte in den letzten zwei Wochen darauf hingearbeitet, den eigenen Schweizer Rekord im Stadion Schützenmatte weiter zu senken. Sein Ziel setzte der 21-jährige Basler bereits im Halbfinal in die Tat um, in dem er mit 13,29 Sekunden um fünf Hundertstel schneller war als am 24. Juli in Bern.

Passte in diesem Lauf alles zusammen? "Auf den letzten drei Hürden merkte ich, dass ich müde wurde. Ich glaube nicht, dass ich viel langsamer wurde, aber wenn ich bis am Ende spritzig bleibe, dann kann die Zeit noch die eine oder andere Hundertstel besser sein." Noch mehr als über seinen Schweizer Rekord freute sich Joseph über die 20,24 Sekunden von Reais über 200 m, womit dieser in der europäischen Saisonbestenliste die Führung übernahm. Die beiden verstehen sich bestens, gemäss Reais seien sie wie Brüder.

"Das war für mich eine brutale Motivation, und ich wollte im Final nochmals einen Schweizer Rekord laufen", sagte Joseph. Das misslang mit 13,31 Sekunden knapp. "Ich hatte während des Rennens das Gefühl, dass es nicht reicht, fand jedoch, egal, gib nicht nicht auf. Ich glaube aber, dass mich dieser Gedanke etwas gehemmt hat."

Schon an den nationalen Meisterschaften vor zwei Jahren in Zofingen war Joseph im Halbfinal ein Schweizer Rekord gelungen, damals unterbot er die Bestmarke von Andreas Kundert aus dem Jahr 2008 um zwei Hundertstel. Die 13,39 Sekunden egalisierte er an den letztjährigen Weltmeisterschaften in Doha, ehe er in Bern eben 13,34 Sekunden lief.

Worauf führt er es zurück, dass er sich in diesem Jahr trotz der schwierigen Bedingungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie um einen Zehntel steigerte? "Ich hatte keinen Druck, konnte in aller Ruhe an dem arbeiten, das nicht so gut ist. Das half mir." Konkret feilte er an der Geduld während des Laufs, der Beweglichkeit und Grundstabilität. Die 13,29 Sekunden seien sicher ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, so Joseph. Mehr aber auch nicht, schliesslich will er eines Tages ganz oben mitmischen.

William Reais konnte es kaum glauben, als er die Zeit von 20,24 Sekunden sah - damit verbesserte er die persönliche Bestmarke um sagenhafte 23 Hundertstel. "Ich kann es nicht in Worte fassen", gab der 21-jährige Bündner zu Protokoll. "Ich fühlte mich extrem gut, auch aus der Kurve heraus. Nachher konnte ich meine Stärke, die letzten 50 m, ausspielen." Die Zeit bedeutet ihm "mega viel, sie ist der Hammer." Und sie kam angesichts des schwierigen Aufbaus unerwartet. Während des Lockdowns musste er auf die Strasse ausweichen und alleine trainieren. Daraus können nun jedoch positive Schlüsse für das wichtige nächste Jahr gezogen werden. Reais: "Jetzt kann ich sagen, dass die Olympischen Spiele mein Ziel sind." (sda)

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