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Leichtathletik

"Ich gehe nach Doha, um zu siegen"

Nach den Rekorden auf der Strasse sollen nun Siege auf der Bahn folgen: Der Genfer Leichtathlet Julien Wanders hat 2019 viel vor. Seine Zielsetzung kennt keine Grenzen.
Nach der Strasse wieder die Bahn im Visier: Julien Wanders hier an der Leichtathletik-EM 2018 in Berlin
Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI

In den letzten Wochen lief der Westschweizer Julien Wanders auf der Strasse Rekord um Rekord: Europarekord über 10 km in Paris. Europarekord im Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Weltrekord über 5 km in Monaco. In den nächsten Monaten liegt sein Fokus aber auf der Bahn. Der 22-jährige Genfer hat Top-Resultate im Visier - auch an der WM im Herbst in Doha. "Es scheint ein ambitioniertes Ziel, aber ich gehe nach Doha, um auch dort zu gewinnen", sagte Wanders im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Er habe sich seit letztem Oktober auf die Halbmarathon-Distanz konzentriert und längere Trainingssequenzen durchgeführt, jetzt stelle er das Programm etwas um. "Von nun an werden die Einheiten kürzer. Ich will meine Zeiten über 1500 m und 3000 m verbessern. Ich muss eine bessere Grundschnelligkeit entwickeln im Hinblick auf die grossen Wettkämpfe", so Wanders.

Geplant ist der Saisonstart Anfang Mai mit einem Rennen über 10'000 m. Marathons zu bestreiten ist für Wanders noch kein Thema. "Ich will mich nicht verzetteln, indem ich Marathon gleichzeitig mache wie Halbmarathon und Wettkämpfe auf der Bahn. Ich behalte das aktuelle Programm bei: 10 km und Halbmarathon im Winter, Rennen auf der Bahn im Sommer." Nach den Olympischen Spielen 2020 in Tokio werde er es vielleicht mit dem Marathon versuchen und gleichzeitig weiter auf der Bahn laufen.

Damit bleibt auch der Trainingsplan bestehen. Im Sommer trainiert Wanders während drei Monaten in der Schweiz. Ansonsten hat er seinen Lebensmittelpunkt in Kenia. "Wenn ich nicht in der Schweiz bin, fehlen mir die Familie und die Freunde. Aber eigentlich vermisse ich Kenia mehr, wenn ich in der Schweiz bin, als umgekehrt."

Das Leben in Kenia sei wie gemacht für ihn, so Wanders. Und die Umstände in Afrika sind vielleicht auch eines seiner Erfolgsgeheimnisse. "Ich glaube, dass es mir in der Vorbereitung hilft, nicht ein Leben im Luxus zu führen, sondern alles unter erschwerten Bedingungen durchzuführen. Ich schätze den wahren Wert der Dinge mehr. Das hat mich abgehärtet." (sda)

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