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Leichtathletik

Coleman siegt in 9,79 Sekunden

Der Amerikaner Christian Coleman gewinnt beim Diamond-League-Final in Brüssel den 100-m-Lauf in der Jahres-Weltbestzeit von 9,79 Sekunden.
Während Christian Coleman bereits jubelt kämpft die Konkurrenz noch um die weiteren Plätze
Bild: KEYSTONE/AP/GEERT VANDEN WIJNGAERT

Der 22-jährige WM-Zweite von London 2017 kam somit nach einer durch kleinere Verletzungen geprägten Saison doch noch in Form. "Das ist das erste Rennen in diesem Sommer, bei dem ich in Top-Verfassung an den Start gehen konnte", sagte der nur 1,75 m grosse Sprinter. Colemans Probleme hatte insbesondere Noah Lyles - am Donnerstagabend 200-m-Sieger in Zürich - genutzt, um sich in Szene zu setzen. Nun nahm Coleman, 2017 nach der WM in London als der kommende Star gepriesen, das Zepter wieder in die Hand.

Das mit Spannung erwartete Duell gegen seinen Landsmann und Jahresschnellsten Ronnie Baker wurde bereits in den Startblöcken entschieden. Baker reagierte in miserablen 0,25 Sekunden und verlor bereits einen Zehntel auf Coleman. Baker rollte das Feld noch von hinten auf und stiess in 9,93 in den 2. Rang vor. Dritter wurde Yohan Blake, der 2011 in Daegu nach einem Fehlstart von Usain Bolt den Weltmeistertitel über 100 m "geerbt" hatte.

Coleman stellte sogar eine persönliche Bestleistung auf, obwohl er am kühlen Abend keine Windunterstützung genoss. Der US-Boy hatte im Winterhalbjahr auf sich aufmerksam gemacht. Mitte Februar riss er in 6,34 Sekunden den Hallen-Weltrekord über 60 m an sich.

Duplantis klar bezwungen

Der Showdown im Stabhochsprung hielt nicht ganz das, was die Affiche versprochen hatte. Der 18-jährige Schwede Armand Duplantis, der Russe Timur Morgunow und der Weltrekordhalter Renaud Lavillenie hatten sich an den EM in Berlin ein denkwürdiges Duell geliefert. Die Sechs-Meter-Sprünge blieben in Brüssel aber aus. Morgunow siegte mit überquerten 5,93 m. Lavillenie (5.) und Duplantis (7.) kamen nicht auf Touren.

Die zweite Jahres-Weltbestleistung des Abends ging auf das Konto des 5000-m-Läufers Selemon Barega. Der 18-Jährige aus Äthiopien senkte den weltweiten Saisonbestwert gleich um 18 Sekunden. In 12:43,02 Minuten lief er so schnell wie kein Athlet seit 14 Jahren mehr. Im Tempolauf von Brüssel blieben gleich acht Athleten unter der Marke von 13 Minuten.

Im Diskuswerfen der Frauen setzte es eine faustdicke Überraschung ab. Mit ihrem letzten Wurf übertrafen sowohl Yaimé Pérez aus Kuba als auch Andressa de Morais aus Brasilien die Dominatorin Sandra Perkovic. Die zweifache Olympiasiegerin aus Kroatien musste sich mit 10'000 statt mit 50'000 Dollar zufrieden geben. Sie wäre mit einem 7. Triumph zu Renaud Lavillenie als Trophy-Rekordhalterin der Diamond League aufgestiegen.

Ibarguen mit Doppel-Start erfolgreich

Für Caterine Ibarguen lohnte sich das frühe Aufstehen in Zürich. Die Frau hatte am Donnerstagabend im Letzigrund 50'000 Dollar für den Disziplinensieg im Dreisprung erhalten - mit einem Zentimeter Vorsprung. In Brüssel kamen im Final der Weitspringerinnen nun nochmals 50'000 Dollar hinzu.

Als Mehrfachstarterinnen traten auch Dafne Schippers und Sifan Hassan aus den Niederlanden an. Schippers, bei Weltklasse Zürich unter anderen von Mujinga Kambundji bezwungen, erlebte auch über 200 m einer Niederlage. Sie wurde wegen Übertretens der Innenbahn disqualifiziert. Die einstige Sprint-Queen Europas - seit den EM in Berlin sitzt die Britin Dina Asher-Smith auf dem Thorn - wirkt nicht mehr unwiderstehlich. Auf der Zielgeraden, eigentlich ihre Stärke, war sie von Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas klar auf den 2. Platz verwiesen worden. Hassan war in Zürich über 5000 m Zweite geworden, nun resultierte über 1500 m Platz 3.

Mit seinem vierten Lauf unter 13 Sekunden in dieser Saison gewann Sergej Schubenkow den Final über 110 m Hürden. Der Russe setzte sich in 12,97 klar durch und verwies unter anderen Pascal Martinot-Lagarde auf die Plätze. Der Franzose hatte an den Europameisterschaften in Berlin dem Russen den Titel um zwei Tausendstel weggeschnappt. (sda)

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