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Leichtathletik

Abrahams Enttäuschung beim Dubai-Marathon

Tadesse Abraham läuft beim Dubai-Marathon in 2:09:50 Stunden auf Platz 10. Seinen eigenen Schweizer Rekord verpasst der 36-Jährige um rund drei Minuten - auch weil die Tempomacher einbrechen.
Tadesse Abraham verpasste seinen eigenen Schweizer Rekord beim Marathon von Dubai, blieb aber unter 2:10 Stunden
Bild: KEYSTONE/MARCEL GILLIERON

"Ich bin enttäuscht", gestand Abraham. Der Frust bezog sich weniger auf seine eigene Leistung, sondern auf jene der von ihm engagierten Tempomacher. Seine zwei Helfer konnten die vorgegebene Pace - 1:02 Stunden für den Halbmarathon - nicht lange halten. Der 2014 eingebürgerte Eritreer profitierte nur auf dem ersten Renndrittel vom Windschatten, danach war er auf sich alleine gestellt. Selbstredend erlitt er mental einen Dämpfer. "Für den Kopf war dies sehr hart", sagte der 36-Jährige.

Abraham hatte extra zwei eigene Schrittmacher engagiert, um nicht dem horrenden Tempo der Spitzengruppe folgen zu müssen. Noch während des Rennes quälte ihn allerdings der Gedanke, ob es doch nicht besser gewesen wäre, in der Spitze mitzulaufen "und dann schauen was passiert". Andererseits sind die von ihm engagierten Hasen seine Kollegen. So blieb er bei ihnen und versuchte, sie zu pushen. "Ich befand mich quasi im Sandwich", schilderte Abraham seine Position während des Rennens. "Bei Kilometer 30 war mir längst klar, dass es für eine Top-Zeit nicht reichen würde." Gleichwohl gab der Halbmarathon-Europameister von 2016 nicht auf, lief aber locker dem Ziel entgegen. In 2:09:50 Stunden blieb der in Genf wohnhafte Abraham immerhin zum vierten Mal in seiner Karriere unter der Grenze von 2:10 Stunden.

Der Läufer des LC Uster, der sich in den letzten Monaten in Äthiopien auf die Saison vorbereitete, hatte sich in Dubai vorgenommen, eine Zeit im Bereich seines Schweizer Rekordes von 2:06:40 Stunden zu schaffen. Diese Bestmarke war Abraham im März 2016 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelungen. An dieses hohe Ziel kam der EM-Silbermedaillengewinner von 2018 nicht heran.

Der Sieg in Dubai ging an den Äthiopier Getaneh Molla. Der 25-Jährige legte die Marathon-Strecke in 2:03:34 Stunden zurück. Noch nie war ein Läufer bei seinem Debüt schneller gewesen.

Bei den Frauen gewann die Kenianerin Ruth Chepngetich in 2:17:08 Stunden. Die 24-Jährige realisierte damit die drittbeste jemals gelaufene Zeit hinter der Britin Paula Radcliffe (2:15:25) und der Kenianerin Mary Keitany (2:17:01). (sda)

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