Ein Schiedsrichter hat viele Aufgaben: Er muss ein Spiel unparteiisch führen, regelwidriges Verhalten ahnden und in der Lage sein, situativ Fingerspitzengefühl zu zeigen. Vor allem sollte er seiner Arbeit vom Publikum möglichst unbemerkt nachgehen. Das Trio, das gestern das Spiel zwischen Swiss Central Basket (SCB) und den Starwings aus Basel leitete, tat das Gegenteil davon.
In den ersten 20 Minuten waren es vor allem die SCB-Spieler, die nicht zu überzeugen wussten. Nach einem schwachen Auftritt in Neuenburg am Freitag hatte sich das Team von Cheftrainer Danijel Eric gegen die Starwings viel vorgenommen. Doch wie am Freitagabend mangelte es in der Anfangsphase erneut an erfolgreichen Offensivaktionen. Auch die Intensität liess zu wünschen übrig. Und damit ausgerechnet jene Tugend, welche weder Talent noch Technik voraussetzt.
Nach der Pause kamen die SCB-Spieler wie verwandelt aus der Garderobe und zeigten, weshalb sie in der laufenden Saison zu Recht schon bessere Teams als die Starwings mit einer Niederlage nach Hause schickten. Swiss Central schaltete vor allem in der Verteidigung zwei Gänge höher und liess die Baselbieter kaum mehr zu Wurfchancen kommen.
Schiedsrichter sorgt zusätzlich für Unruhe
Doch nicht nur die Starwings hatten ihre Mühe mit der aufsässigeren Verteidigung. Einer der Schiedsrichter brachte es fertig, sich in der entscheidenden Phase in den Mittelpunkt zu setzen. Er bestrafte nicht nur Veselinov und Lehmann mit technischen Fouls wegen Reklamierens, sondern schickte sechseinhalb Minuten vor Spielschluss sogar SCB-Coach Danijel Eric vom Feld. Statt mit seinen Entscheiden für Ruhe zu sorgen, zog der Unparteiische die Missgunst des Publikums auf sich. Dieses begleitete den ohnehin schon chaotischen Match fortan mit Pfeifkonzerten. Es war das zweite Mal in der langjährigen Coaching-Karriere von Eric, dass er das Spiel vorzeitig verlassen musste. Entsprechend frustriert zeigte er sich nach dem Spiel. «Ich wollte eine Erklärung für die Pfiffe gegen Lehmann und Veselinov, doch statt Antworten zu erhalten, wurde ich rausgeschmissen.»
Erfolgserlebnis fehlt seit dem 3. Dezember
Das Spiel war auch deshalb so turbulent, weil die Zentralschweizer am Ende beinahe noch die Wende schafften. Knapp 20 Sekunden vor Schluss kam der Bulgare Veselinov bei einem 2-Punkte-Rückstand zu einem freien 3-Punkte-Versuch – doch der Ball verfehlte das Ziel knapp. Das Team von Danijel Eric, das so gut in die Meisterschaft gestartet ist, wartet nun seit dem 3. Dezember (Auswärtssieg in Winterthur) auf ein Erfolgserlebnis – entsprechend enttäuscht zeigte sich auch SCB-Captain Michael Plüss. Zum Thema Schiedsrichter wollte er sich nicht speziell äussern: «Vielleicht machten sie einige Fehler – aber wir definitiv auch. Wir haben uns zu sehr in die Geschehnisse hineingesteigert, was sich am Ende negativ auf unsere Leistung auswirkte.»
Daniel Schriber
regionalsport@luzernerzeitung.ch
12. Runde: Swiss Central - Starwings Regio Basel 76:79. Boncourt - Fribourg Olympic 70:86 (37:43). Monthey - Winterthur 104:81 (57:38). Lugano Tigers - Union Neuchâtel 61:74 (29:37). Lausanne - Lions de Genève 76:91 (46:54).
Rangliste: 1. Monthey 12/20. 2. Fribourg Olympic 12/18. 3. Lions de Genève 11/16. 4. Starwings Regio Basel 12/16. 5. Union Neuchâtel 12/14. 6. Lugano Tigers 12/12. 7. Boncourt 12/10. 8. Swiss Central 12/10. 9. Lausanne 12/8. 10. Massagno 11/6. 11. Winterthur 12/0.
Swiss Central - Regio Basel 76:79 (29:43)
Maihof. – 500 Zuschauer. – Swiss Central: Veselinov (17), Morandi, Brown (14), Kovacevic (22), Tomic (5), Domingos, Lehmann (9), Mandic, Plüss, Stevanovic (3), Volic.
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