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Indian Wells

Noch ein Zittersieg für Wawrinka

In Indian Wells kommt es schon in der 3. Runde zum Schweizer Duell zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka. Vor zwei Jahren bestritten die beiden in der Oase in der Mojave-Wüste noch den Final.
Viel zu oft für seinen Geschmack wurde Stan Wawrinka von Marton Fucsovics in die Defensive gedrängt
Bild: KEYSTONE/EPA/JOHN G. MABANGLO

Stan Wawrinka (ATP 40) machte das Duell gegen Federer mit einem dramatischen, packenden 6:4, 6:7 (5:7), 7:5-Zittersieg über den Ungar Marton Fucsovics (ATP 31) perfekt. Wie schon in der Startrunde gegen den Briten Dan Evans wurde Wawrinka alles abverlangt. Erst nach drei Stunden und 24 Minuten und mit dem fünften Matchball sicherte sich Wawrinka den Sieg.

In diesem Marathon befand sich lange Wawrinka im Vorteil, obwohl Fucsovics im ersten Satz zweimal mit einem Break (2:1 und 4:3) geführt hatte. Unter Druck packte Wawrinka aber sein bestes Tennis aus. Und Wawrinka erspielte sich ausreichend Möglichkeiten, um die Partie in zwei Sätzen und rund anderthalb Stunden zu gewinnen.

Plötzlich lief's aus dem Ruder

Aber plötzlich lief für den Romand die Partie aus dem Ruder. Wawrinka vergab im zweiten Satz zehn Breakbälle (!) und verlor den Satz schliesslich im Tiebreak. Es folgte im dritten Satz eine Abnützungsschlacht. Zum Glück für den Schweizer nützte in diesem Satz aber der Ungar seine Chancen nicht mehr. Fucsovics, letzten Frühling Gewinner des Geneva Open, realisierte aus zwölf Breakmöglichkeiten nur einen Aufschlagdurchbruch. Das ermöglichte Wawrinka, obwohl er bei 5:3 drei Matchbälle nicht nützte und später den Gegner nochmals ausgleichen lassen musste, den am Ende glückhaften Sieg.

Die Partie gegen Federer wird für Wawrinka zur Standortbestimmung. Wawrinka wähnt sich im Prinzip in Form. In den ersten zwei Monaten der Saison stand er schon in Doha, Rotterdam (Finalist) und Acapulco in den Viertelfinals, nachdem es ihm in der ganzen letzten Saison nur in vier Viertelfinals gereicht hatte. Aber es wäre noch mehr möglich gewesen: Sowohl am Australian Open gegen Milos Raonic wie in Acapulco gegen den späteren Turniersieger Nick Kyrgios trauerte Wawrinka vergebenen Chancen nach. Es mangelt Wawrinka an Effizienz - was ihm in Indian Wells gegen Evans (6:7, 6:3, 6:3 in 2:12 Stunden) und Fucsovics mindestens drei Stunden zusätzliche Strapazen bescherte.

Federer führt 21:3

Gegen Federer tritt Wawrinka als Aussenseiter an. "Aber primär geniesse ich es, überhaupt wieder hier und auf diesem Niveau spielen zu können", so Wawrinka. Vor einem Jahr hatte Wawrinka auf die US-Turniere im Frühling wegen seiner Knieverletzung verzichten müssen.

In bislang 24 Direktbegegnungen gegen Federer siegte "Stan the Man" erst dreimal, alle dreimal auf Sandplätzen (2009 und 2014 in Monte Carlo und 2015 am French Open). Seit Wawrinkas letztem Sieg vor vier Jahren in Paris gewann Federer bereits wieder fünfmal (und 12:3 Sätze) gegen seinen Landsmann. Erst einmal, vor 13 Jahren in Dubai, kam es so früh wie diese Woche in Indian Wells (in den Sechzehntelfinals) zum Schweizer Duell.

Chancenlose Vögele

Nichts zu lachen gab es an ihrem 29. Geburtstag für die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 109). Zwei Tage nach dem 6:3, 6:0 über die Weltranglistenvierte Sloane Stephens ging Vögele gegen die 18-jährige Kanadierin Bianca Vanessa Andreescu (ATP 60) in 56 Minuten mit 1:6, 2:6 unter. Vögele gelang Resultatkosmetik erst nach einem 0:5-Rückstand im ersten und nach einem 0:4-Rückstand im zweiten Satz. Letzte Woche in Acapulco hatte mit Jil Teichmann schon eine andere Schweizerin Andreescus Überlegenheit anerkennen müssen.

Die junge Kanadierin pflügt sich derzeit durch die Weltrangliste. Vor vier Monaten kehrte sie nach einer Verletzungspause auf die Tour zurück, seither verbesserte sie sich trotz sechswöchiger Saisonpause von Platz 243 auf Position 60. Nach Indian Wells wird sie mindestens in den Bereich um Platz 50 vorstossen. Andreescu ist derzeit die jüngste Spielerin unter den ersten 60. Sie feierte in diesem Jahr schon 24 Siege (bei nur 3 Niederlagen) und besiegte nebst anderen auch Caroline Wozniacki und Venus Williams. (sda)

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