notifications
WTA Lugano

In-Albon verliert bei ihrem Debüt in Lugano

In Lugano taucht ein neues Gesicht auf der WTA Tour auf. Die 20-jährige Oberwalliserin Ylena In-Albon verliert bei ihrem Debüt im Hauptfeld 4:6, 5:7 gegen die Tschechin Kristyna Pliskova.
Aller Einsatz nützte nichts: Ylenia In-Albon verlor ihre erste Partie im Hauptfeld eines WTA-Turniers in Lugano
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS/ALESSANDRO CRINARI

Es war eine grosse Aufgabe, die sich Ylena In-Albon (WTA 183) im TC Lido Lugano in den Weg stellte. Im wahrsten Sinn des Wortes. Kristyna Pliskova, die zwei Minuten ältere Zwillingsschwester der Top-Ten-Spielerin Karolina, ist satte 24 cm grösser als die nur 1,60 m kleine ("Aufgerundet", wie sie lachend erklärt) In-Albon. Und natürlich wesentlich erfahrener.

Diese Erfahrung warf die 27-jährige Tschechin in die Waagschale, als es zählte. Am Ende beider Sätze gewann die Linkshänderin die entscheidenden Punkte, im zweiten konnte die Schweizerin eine 5:3-Führung nicht nützen. "Ich hatte meine Chancen", ärgerte sie sich danach. "Aber ich konnte Erfahrung gewinnen und nehme auch Positives mit."

In-Albon genoss im Tessin gleich doppelt Heimrecht. In Baltschieder bei Visp aufgewachsen, zog sie vor fünf Jahren ins Tessin, weil ihr Walliser Coach Jean-Yves Blondel nicht mehr an Turniere reisen wollte. Er empfahl ihr den Uruguayer Gonzalo Vitale, bei dem das Sprachtalent (Walliserdeutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Spanisch) nun in Lugano-Paradiso und Balerna trainiert. Im Moment sind die beiden daran, In-Albons Spiel etwas aggressiver zu gestalten, um auch auf Hartplätzen erfolgreich zu sein.

Im letzten Jahr verbesserte sich die Walliserin, die mit dem ehemaligen Fussball-Internationalen Charly In-Albon nicht verwandt ist, von Platz 683 auf 235, nun steht sie an der Schwelle zu den besten 180. Der Fortschritt ist auch Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt nicht verborgen geblieben. In-Albon erhielt für das Aufstiegs-Playoff von nächster Woche in den USA erstmals ein Aufgebot für die Nationalmannschaft - natürlich auch dank der Absagen von Belinda Bencic und Stefanie Vögele. "Das bedeutet mir sehr viel", erklärte die 20-Jährige, die als Kind auch Ski fuhr und Fussball spielte, strahlend. "Für einen Sportler ist es das Grösste, sein eigenes Land zu vertreten."

Sie träume zwar von den Top 50, doch konkrete Ziele will sie sich eigentliche keine setzen. "Ich will mir keine Limiten setzen, sondern mein ganzes Potenzial ausschöpfen", sagt In-Albon. Ein weiterer kleiner Traum dürfte sich aber schon bald nach dem Fed Cup erfüllen. Am French Open, ihrem Lieblingsturnier, wird sie erstmals in der Qualifikation antreten können. (sda)

Kommentare (0)