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French Open

Federers Vorfreude auf das French Open

Nach vier Jahren kehrt Roger Federer ans French Open zurück. Vieles ist neu, einiges aber auch bekannt. Die Verletzung von Rom ist kein Thema mehr.
Federers schönster Moment im Stade Roland Garros: der Sieg 2009
Bild: KEYSTONE/AP/CHRISTOPHE ENA

Genau 20 Jahre ist es her, dass Roger Federer am French Open seine erste Partie im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers spielte (Viersatz-Niederlage gegen Pat Rafter). Vor zehn Jahren komplettierte er im Stade Roland Garros mit dem bislang einzigen Triumph (gegen Robin Söderling) seinen Karriere-Grand-Slam. "Eine meiner schönsten Erinnerungen als Tennisspieler", bekräftigte der 37-jährige Basler am Freitag einmal mehr. Nun ist er zurück. In einem fast komplett umgebauten Stadion, in einem neuen Presseraum, aber "mit dem gleichen Flair", wie Federer betont.

Dreimal hatte er den Sand-Höhepunkt zuletzt ausgelassen, entsprechend gross ist der Hype um den 20-fachen Major-Champion bei der Rückkehr. Das Comeback auf der roten und oft tückischen Unterlage ist mit den Viertelfinals in Madrid und Rom sehr gut geglückt. Dass er in der italienischen Metropole zuletzt vor dem Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas Forfait erklärt hatte, war eine reine Vorsichtsmassnahme, wie Federer versichert. In den letzten Tagen hat er in Paris ausgiebig trainiert.

Kleine Fragezeichen

Aber kann er das French Open auch noch ein zweites Mal gewinnen? "Ich weiss es nicht", sagt Federer offen. "Das ist ein kleines Fragezeichen für mich." Er habe das Gefühl, gutes Tennis zu spielen. "Aber wird es auch reichen, um gegen die Topleute in den entscheidenden Momenten bestehen zu können? Ich bin nicht sicher, ob es von mir abhängt." Federer steht zwar in Paris im Fokus, die Favoritenrolle tragen aber andere. Rafael Nadal natürlich, Novak Djokovic und als erster Herausforderer der Österreicher Dominic Thiem.

Entsprechend fühlt der Schweizer keinen Druck. "Ich fühle mich ein bisschen wie vor dem Australian Open 2017", verrät er. Damals war er nach einer halbjährigen Pause wegen einer Knieoperation ebenfalls im Ungewissen gewesen und hatte das Turnier als Aussenseiter in Angriff genommen, wie er es in den letzten 15 Jahren nie mehr gewesen war. Dann bezwang er vier Top-Ten-Spieler, drei davon in fünf Sätzen, inklusive einem epischen Finalsieg gegen Rafael Nadal. "Es ist auch hier ein bisschen unbekanntes Terrain." Federer betont, dass er bereits in seinem Erstrunden-Partie gegen Lorenzo Sonego (ATP 73) auf der Hut sein muss. "Er spielt viel und gut auf Sand. Das wird alles andere als einfach." Der Auftakt gegen den Italiener erfolgt für die aktuelle Nummer 3 der Welt bereits am Sonntag.

Paris bedeutet Federer nach wie vor viel. "Ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich habe so viele schöne Erinnerungen." Zum Beispiel daran, dass Martina Hingis, die nur ein Jahr älter ist als er, vor 20 Jahren bis in den Final kam (und gegen Steffi Graf verlor). "Sie war so jung und ich wusste nicht, wie sie das schaffte, während ich ja noch fast in den Windeln lag." Die lange Absenz verstärkt die Freude noch. "Vielleicht freue ich mich sogar ein bisschen mehr als sonst, weil das letzte Mal so lange her ist." Und das Comeback soll bestimmt nicht bereits am Sonntag enden. (sda/afp/ap)

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