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ATP Doha

Federer: "Noch gibt es viele Fragezeichen"

Nach gut 13 Monaten Pause aufgrund zweier Knieoperation kehrt Roger Federer in Doha auf die Tour zurück. Der 39-jährige Baselbieter will es langsam angehen. Sein grosses Ziel ist die Rasensaison.
Roger Federer will es in den ersten Wochen nach seiner langen Zwangspause langsam angehen
Bild: KEYSTONE/EPA/NIC BOTHMA

"Noch gibt es viele Fragezeichen", sagte Roger Federer, als er sich am Sonntag in einer virtuellen Pressekonferenz zu seinem Comeback äusserte. "Aber das ist normal." Sein Level sei gut, aber noch nicht top. "Ich weiss nicht genau, wo ich stehe." Zuletzt hatte er in Dubai trainiert, unter anderem mit Dominic Stricker, dem Junioren-Sieger am French Open im letzten Herbst, und Dan Evans, seinem möglichen ersten Gegner in Doha. "Ich war aber überrascht, wie gut es in den letzten drei Wochen geklappt hat."

Nach dem Turnier in Katar und eventuell jenem in Dubai, wo übernächste Woche gespielt wird, plant Federer noch einmal einen intensiven Trainingsblock. Die Wochen bis zum Beginn der Rasensaison Anfang Juni wird der 20-fache Grand-Slam-Champion nutzen, um Spielpraxis zu sammeln und in Form zu kommen. "Mit dem Turnier in Halle beginnt für mich die Saison erst so richtig. Mein Ziel ist Wimbledon."

Während der erste Eingriff im rechten Knie vor gut einem Jahr nach dem "Match in Africa" gegen Rafael Nadal geplant war, war es die zweite Operation im Spätfrühling nicht. "Das Knie hat gestreikt und wollte nicht", sagte Federer. Warum, wisse er nicht genau. Ein weiterer Eingriff sei laut den Ärzten aber unumgänglich gewesen.

"Danach war ich schon sehr niedergeschlagen", sagte Federer. Der Körper und die Muskulatur hatten aufgrund der langen Pause und neuerlichen zwei Wochen an Krücken stark abgebaut. Er musste praktisch bei Null beginnen. Der Rücktritt sei trotzdem nie ernsthaft ein Thema gewesen, "aber die Reha war eine grosse Herausforderung".

Bereits 2017 hatte Federer ein Comeback gegeben. Nach einer halbjährigen Pause war er Anfang Jahr mit seinem Sieg am Australian Open fulminant zurückgekehrt. Diesmal sei die Situation eine andere und nicht vergleichbar. Damals sei er vollständig fit gewesen, die Befürchtung von Rückschlägen hätte es nicht gegeben. Nun seien die Fragezeichen grösser.

Federer fühlt sich zwar auch jetzt gesund und ist laut eigenen Aussagen auch schmerzfrei. Die Match-Fitness fehlt ihm aber noch, weswegen er auch ohne Erwartungen nach Doha gereist ist. Er habe die Tour vermisst - trotz der speziellen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie -, sie sei für ihn wie eine zweite Familie, so Federer. Wie das Programm der nächsten Monate aussehen wird, hängt stark von seinem Knie ab. Dieses diktiere den Zeitplan. "Aber ich denke, meine Story ist noch nicht zu Ende." (sda)

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