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Australian Open

"Die Mehrheit ist froh, hier zu sein"

Vor dem Beginn des Australian Open sorgen weitere Corona-Fälle für Unruhe. Die Veranstalter wollen den Forderungen nach Lockerungen der Quarantäne oder einer Verkürzung der Matches nicht nachgeben.
Die Tennisspieler müssen sich den harten australischen Corona-Vorgaben beugen
Bild: KEYSTONE/AP/Luis Ascui

Der Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley hat nach einer Telefonkonferenz mit zahlreichen Spielern die Kritik an den Quarantäne-Bedingungen für Dutzende Teilnehmer nach mehreren positiven Corona-Tests abgewiegelt. Es handele sich um eine Minderheit, die meisten Spieler hätten kein Problem mit der derzeitigen Situation, zitierten australische Medien Tiley. Die Australian Open sollen am 8. Februar starten.

"An dem Anruf nahmen ungefähr 500 Spieler teil, und die überwiegende Mehrheit ist froh, hier zu sein und bereitet sich auf das Event vor. Die Berichte, die wir sehen, repräsentieren nicht die gesamte Spielergruppe - zum grössten Teil verhalten sich die Spieler wirklich gut", sagte Tiley.

Bei den Charterflügen nach Melbourne ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen inzwischen auf neun gestiegen. Alle Mitreisenden müssen als Erstkontakt in ihren Hotels in eine strikte 14-tägige Quarantäne, darunter 72 Profis. Zu ihnen gehört auch Belinda Bencic. Diese Profis dürfen ihre Hotelzimmer nicht verlassen und auch nicht trainieren. "Das ist der Preis, den unsere Gäste und jeder, der nach Australien kommen will, bezahlen muss", sagte Tiley dem Sender ABC.

Eine Änderung des Formats für die Einzel im Männer-Tableau auf zwei Gewinnsätze schloss Tiley weiterhin aus. "Es gab keinen unmittelbaren Hinweis von Gesundheitsbeamten am Dienstag, dass die Anzahl der betroffenen Spieler zunehmen würde", erklärte Tiley im TV-Sender Nine Network. "Wir sind ein Grand Slam", sagte Tiley. Im Moment werde an den bisherigen Regelungen festgehalten.

Die nicht unmittelbar von den Fällen betroffenen Profis, die zwei Wochen lang die "normale" Quarantäne absolvieren, dürfen für Training und Fitness fünf Stunden täglich aus dem Hotel. Die Kritik an der unterschiedlichen Behandlung und den Quarantäne-Bedingungen wächst.

So postete die kasachische Spielerin Julia Putinzewa, die Nummer 28 der Weltrangliste, auf Twitter ein Foto, auf dem sie mit einem Schild vor ihrem geschlossenen Hotelfenster steht. "Wir brauchen frische Luft zum Atmen", ist darauf zu lesen. Die Fenster liessen sich nicht öffnen, schreibt sie, und fordert, mindestens zehn Minuten am Tag Zugang zu Frischluft zu bekommen. Die zweifache Australian-Open-Gewinnerin Victoria Asarenka bat um Verständnis für die Situation aller Betroffenen. (sda)

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