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Pro Cup Biel

Aufbruch in die neue Tennis-Normalität

Der Pro Cup, ein Show-Turnier der Schweizer Fed-Cup- und Davis-Cup-Teams am Wochenende in Biel, zeigt, wie Tennis in Zeiten von Corona aussehen könnte.
Der Schweizer Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt macht es vor: In Biel waren Masken Pflicht, wenn man sich in der Halle bewegte
Bild: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Schutzmasken, wohin das Auge blickt, eine lediglich zu etwa einem Zehntel gefüllte Halle und ein "Fast 4"-Format mit Spielen, die in Windeseile vorüber sind. Das Gebotene vom Samstag und Sonntag hatte wenig mit dem Sport zu tun, den man sich gewöhnt ist. Und doch ist es ein Anfang, der zunächst mal alle Beteiligten zufrieden stellt.

Auf dem Platz standen am Samstag das komplette Schweizer Fed-Cup-Team und am Sonntag sämtliche aktuellen Davis-Cup-Spieler - also die besten Schweizer ausser Roger Federer und Stan Wawrinka. Auf den Zuschauerrängen sassen - ausnahmslos mit gebührendem Abstand - Angehörige und Freunde der Spieler sowie rund 200 treue Mitglieder des Supporter-Clubs von Swiss Tennis. Tickets für die breite Öffentlichkeit gab es nicht.

Vor allem die Frauen verströmten mit Belinda Bencic, der aktuellen Nummer 8 der Welt, und den beiden ehemaligen Top-Ten-Spielerinnen Martina Hingis und Patty Schnyder im Legenden-Einzel durchaus einen Hauch von Weltklasse und Glanz. Da konnten die Männer mit Henri Laaksonen (ATP 137) als Aushängeschild nicht mithalten. Wie bei den Frauen am Samstag siegte auch am Sonntag das Team mit Severin Lüthi als Captain gegen das Team von Heinz Günthardt. Die 18-jährigen Junioren Dominic Stricker und Leandro Riedi, die sich in einem kleinen Turnier für den Event qualifiziert hatten, machten dabei eine gute Figur.

Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach zeigte sich mit diesem Neustart des Tennis auf etwas grösserer Bühne zufrieden. "Der Anlass ist ein voller Erfolg", sagte er. "Alle, die zugesagt haben, sind auch gekommen, das Fernsehen übertrug am Samstag alle Spiele (gut vier Stunden) und die Sponsoren sind auch happy." Dennoch wird der Anlass Swiss Tennis einen sechsstelligen Betrag kosten.

Wichtig war dem Schweizer Verband nach den negativen Schlagzeilen rund um den von Novak Djokovic initiierten Adria Cup die strikte Einhaltung des hygienischen Schutzkonzepts. Sobald jemand nicht auf seinem Platz sass, galt eine Maskenpflicht, die auch offensiv eingefordert wurde. Und selbst die Spielerinnen, die gerade nicht im Einsatz standen, hielten sich diszipliniert daran, einen Sitz zwischen sich freizuhalten. Sogar enge Bekannte wie Bencics Vater und ihr Freund hielten die geforderte Distanz ein. Tennis ist zurück, gewöhnungsbedürftig ist die neue Normalität aber trotzdem. (sda)

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