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Sport

Nidwaldner triumphiert an seinem Heimfest

Lokalmatador Marco Lussi (32) feiert am Kantonalen Nationalturntag in Ennetbürgen eine unerwartete Premiere.
Der 32-jährige Marco Lussi freut sich über seinen ersten grossen Sieg. (Bild: Beat Christen)

Simon Gerber

Der 32-jährige Marco Lussi gewinnt den Kantonalen Nationalturntag von Luzern, Ob- und Nidwalden in Ennetbürgen. Im Schlussgang siegte er nach zwei Minuten gegen den gleichaltrigen Trainingskollegen Peter Barmettler mit der Kombination Hüfter-Päckli. Vor diesem Duell haben sich die Beiden abgesprochen. «Unter Turnvereinskollegen muss es einen Sieger geben, egal wer. Jeder gibt von Beginn weg Vollgas», erklärte Marco Lussi die Schlussgangtaktik nach dem Wettkampf.

Für ihn ist es der erste Sieg an einem Nationalturntag. «Damit habe ich vor dem Wettkampf nie gerechnet. Diesmal ist für mich alles aufgegangen. Dieser Erfolg ist wunderschön und macht am Heimfest vor dem eigenen Publikum doppelte Freude», so der Nidwaldner. Nach den sechs Vornoten in den leichtathletischen Disziplinen standen die Zeichen für den Landschaftsgärtner noch nicht auf Sieg. Er war lediglich auf Platz elf klassiert. Der Weitsprung und das Steinheben waren nicht nach seinen Vorstellungen gelungen. Die Zweikämpfe im Ringen und Schwingen liefen jedoch wieder mehr oder weniger nach Plan. «Allerdings stand im Sägemehl das Wettkampfglück mehr als einmal auf meiner Seite. Ich konnte zwei Duelle erst im letzten Moment entscheiden», resümierte Lussi.

Schon Tage vor dem Wettkampf war der Vater eines dreijährigen Sohnes gefordert. Als Bauchef des von seinem Stammverein ETV Ennetbürgen organisierten Festes war Lussi, zusammen mit Fabian Christen, für den Auf- und Abbau der Infrastrukturen verantwortlich. «Der Druck auf ihn war in den letzten Tagen gross. Marco kann für eine Arbeit meistens nicht Nein sagen. Dazu engagiert er sich auch noch stark in der Jugendarbeit. Umso mehr gönne ich ihm nun diesen Erfolg», freute sich auch seine Frau Antonia. Marco Lussi tanzt sportlich auf zwei Hochzeiten. Allerdings überwiegen die 39 gewonnenen Kränze im Nationalturnen deutlich gegenüber acht im Schwingen. In dieser Sparte gilt der 1,77 Zentimeter grosse und 90 Kilo schwere Nidwaldner nicht als Angriffsschwinger. Seine Qualitäten liegen in der Bodenarbeit, wo er selten einen Kampf verliert. Sein Paradeschwung ist der Armzug, der bisher grösste Erfolg ist der Bergfestkranz auf dem Stoos 2018. Am Sonntag tritt der Hobby-Skifahrer erneut an diesem Wettkampf an. Drei Wochen später kommt es für Lussi am Innerschweizer Schwingfest in Ennetbürgen zu einem weiteren Highlight vor eigenem Publikum. Ein Teilverbandskranz fehlt ihm noch.

Topfavorit Imhof gibt Wettkampf auf

Nach zwei Disziplinen gab der Topfavorit Andi Imhof den Wettkampf vorzeitig auf. Er zog sich am Urner Kantonalfest vor zwei Wochen am rechten Fussgelenk eine Verletzung zu. «Der Heilungsprozess verläuft gut. Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf will ich nichts riskieren», erklärte der Urner. In der Leistungsklasse 2 feierte der Zuger Luca Müller nach dem Thurgauer Nationalturntag bereits den zweiten Saisonsieg. Der 18-Jährige schloss das Vornotenprogramm mit dem Maximum ab. Dank dem Punktevorsprung genügte ihm im Schlussgang gegen den ausgezeichnet eingestellten Luzerner Sebastian Schwyzer ein Unentschieden.

Ranglisten: nationalturnen.ch

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