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Marco Odermatt traut sich im Riesenslalom in Sölden eine Topleistung zu – der Buochser will auch in der Abfahrt glänzen

Marco Odermatt traut sich in diesem Weltcupwinter und bereits am Sonntag beim Riesenslalom von Sölden eine Topleistung zu. Er will in seiner Topdisziplin aufs Podest und dazu vermehrt auch in der Abfahrt glänzen.
Marco Odermatt holt sich in dieser Woche auf der Diavolezza im Oberengadin den letzten Schliff für den Weltcupstart in Sölden (Swiss-Ski/Chastan)

Rainer Sommerhalder

Marco Odermatt ist das grösste Talent des Schweizer Skisports. Spätestens seit seinem Rekord von fünf Goldmedaillen an den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 in Davos kennt auch die Konkurrenz das Potenzial des 23-Jährigen. Im vergangenen Winter erlebte Odermatt sportliche Hochs und Tiefs. Sein erster Weltcupsieg zu Saisonbeginn beim Super G in Beaver Creek und dreimal Top 5 in den vier letzten Weltcup-Riesenslaloms bilden die Positivseite. Der Riss des Meniskus und nicht zuletzt deshalb lediglich drei Starts in der Abfahrt (Bestresultat Rang 17) die Negativseite.

Die Experten trauen dem Buochser in Zukunft auch in der Königsdisziplin des alpinen Skisports den Sprung an die absolute Weltspitze zu. Aber Abfahrtserfolge kann man nicht erzwingen. Sie bedürfen einer gewissen Routine und im Fall von Odermatt, der auf der Piste viel Risiko nimmt, auch einer vorsichtigen und durchdachten Annäherung an die Besten. «Ich bewege mich bei meinen Rennen nahe am Limit», gibt er zu.

Odermatt will auch in der Abfahrt näher an die Spitze

Der Innerschweizer sagt, dass er im kommenden Winter öfters bei Abfahrten am Start stehen will, «denn ich möchte grundsätzlich in allen Disziplinen und bei jedem Rennen brillieren». Deshalb liege der Fokus auch nicht auf einzelnen Weltcuporten oder der Weltmeisterschaft, selbst wenn der Riesenslalom in Adelboden das persönliche Highlight bleibt. Er glaubt, seine Form über den ganzen Winter hinweg auf hohem Niveau halten zu können. Eine Form übrigens, welche Odermatt aktuell als «bereits sehr ordentlich» beschreibt. Er sei konditionell sehr fit und auch punkto Skitrainings und Materialabstimmung «gut im Fahrplan».

Ganz klare Prioriät hat für ihn aber weiterhin der Riesenslalom. Dort sieht er sich in der erweiterten Weltspitze angekommen. Dort traut er sich bereits jetzt regelmässige Spitzenränge zu. Deshalb stand der Riesen auch im Sommertraining im Vordergrund. «Es ist meine wichtigste Disziplin», sagt Odermatt, betont aber auch, dass ihm die Abwechslung im Training gut tut. Er hat auf dem Gletscher nochmals viel ins Grundlagentraining investiert. Seine Knie habe ihn auch bis weit in den Sommer hinein daran erinnert, nicht zu früh zu viel Gas zu geben.

Im Riesenslalom ist das Podest die eigene Vorgabe

Angesichts einer breiten Front an Favoriten wäre es zwar vermessen, Podestplätze im Riesenslalom als einzig gültige Währung zu nennen. Dass der Vorstoss in die Top 3 trotzdem der Anspruch des 23-Jährigen ist, kann er schlecht verbergen. Odermatts Zuversicht fusst auch auf «der ausgesprochenen Dynamik, die im Schweizer Team herrscht. Wir pushen uns in der Gruppe gegenseitig». Um es ganz nach vorne zu schaffen, braucht Marco Odermatt noch mehr Konstanz, «denn bisher ist es oft nicht in beiden Läufen aufgegangen».

Dass er sich nach seiner Meniskusverletzung so schnell und so stark zurückgemeldet hat, sei ein sehr wichtiger Faktor gewesen. «Das gibt Vertrauen, eine gewisse Ruhe und das Wissen, was ich auch unter schwierigen Umständen leisten kann», sagt er. So schnell verliert ein Alleskönner wie Marco Odermatt das Gefühl fürs Skifahren nicht.

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