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Leah Stutz ist ein Zuger Energiebündel im Vollgasmodus

LK Zug-Spielgestalterin Leah Stutz will endlich einen Pokal gewinnen. Doch zuvor soll am Mittwoch (20.00) ein Derbysieg gegen Spono her.
Dynamisch: Leah Stutz beim Torwurf. (Bild: Maria Schmid (Zug, 5. September 2020))

Ernesto Piazza

Leah Stutz denkt und lenkt. Die 22-jährige Medizinstudentin ist Dreh- und Angelpunkt im Zuger Angriffsspiel. Und die quirlige, dynamische, von viel Spielfreude sprühende Nummer 11 fühlt sich wohl in ihrer Rolle. «Ich übernehme gerne Verantwortung», sagt sie. Vorwärtsgehen, sich den neuen Begebenheiten stellen, ist nicht nur ihre Maxime. So funktioniere das ganze Team. Als es zuletzt am Ende der Hauptrunde nicht wunschgemäss lief, «zweifelte ich keinen Moment an unserer Qualität».

Leah Stutz spricht vom LKZ-Kollektiv, vom guten Groove, von der Leidenschaft. Diese Mentalität lebt das Team bereits im Training. Es wird gespielt, korrigiert, gelobt, unterstützt, aufgemuntert ebenfalls motiviert. Auch an diesem Abend in der Zuger Sporthalle.

Als Kleinste musste sie ihren eigenen Weg suchen

Mittendrin die Spielerin mit 162 Zentimeter Körpergrösse. Sie sei immer die Kleinste gewesen, erzählt Leah Stutz. «Ich musste meinen eigenen Weg suchen, um mich zu behaupten.» Sie hat ihn gefunden – spielt vor allem ihre Schnelligkeit, ihre Technik, ihre Spielintelligenz aus, ist gereift auf Rückraum-Mitte, hat auch taktisch einiges dazu gelernt. Und die Spielgestalterin warf im bisherigen Verlauf der Saison bereits 70 Tore, trägt beim LK Zug das Leibchen der Topskorerin.

Mit ihrer eigenen Torgefährlichkeit Akzente setzen und die Mitspielerinnen in erfolgsversprechende Abschlusspositionen bringen: Das ist zwar ein schmaler Grat, «aber meine Aufgabe», sagt sie. Leah Stutz ist der verlängerte Arm von Headcoach Christoph Sahli auf dem Spielfeld. Es ist ein Duo, das sich schon lange kennt. Der LKZ-Trainer begleitet sie – erst auf der Flügelposition agierend, dann in der Spielmacherrolle – schon viele Jahre. Und weiter wird an den Feinheiten gearbeitet. Im Angriff beispielsweise an der Distanz zur gegnerischen Deckung. Beim Abwehrverhalten fehle ihr beim eins gegen eins noch ein wenig die Konstanz, urteilt Sahli.

«Doch Leah ist clever, ehrgeizig, scheut die Herausforderung nicht und hat das Herz am rechten Fleck»,

so der Trainer. Für sie ist es «sehr, sehr wichtig, das Vertrauen des Trainers zu spüren». Dafür sei sie dankbar. Sahli schätzt an ihr aber auch die Hilfsbereitschaft. Leah Stutz schmunzelt ob der Worte ihres Chefs und sagt: «Ich habe tatsächlich ein Helfersyndrom.» Das hindert sie aber nicht daran, auf dem Spielfeld im Vollgasmodus zu funktionieren.

«Der Verein ist für mich wie eine zweite Familie»

Das Energiebündel gehört mit Leib und Seele zum LKZ. «Der Verein ist für mich wie eine zweite Familie», so die Spielgestalterin. Das Handballer-Gen hat sie zweifellos von ihren Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Ihr Vater Peti Stutz ist nicht nur der Sportchef, er war und ist immer noch an diversen Fronten beim LKZ tätig. Unlängst bekam er an der Zuger Sportnacht auch den Prix Panathlon, die Auszeichnung für langjährigen Einsatz in einem Sportverein. Ihre Mutter wirkt viel im Hintergrund, führt unter anderem den Hallenkiosk.

Leah Stutz hat beim LK Zug alle Juniorinnenstufen durchlaufen, kam schliesslich über das SPL2-Team in die SPL1. Mit den U17 und U19 durfte sie Schweizer-Meister-Titel feiern und spielte ebenfalls in der Regionalauswahl. Aber auch Enttäuschung gehörte dazu. Die grösste als Handballerin erlebte sie mit der U20-Nati in Weissrussland, als die EM-Qualifikation nur ganz knapp verpasst wurde.

Beim LK Zug schätzt man auch ihre Kochkünste

Handball geniesst bei ihr einen riesigen Stellenwert. «Ehrlich gesagt: Ich kann es mir aktuell nicht ohne vorstellen.» Auch wenn es zuweilen organisatorisches Talent braucht, um das Studium und den Sport immer unter einen Hut zu bringen. Umso mehr schätzt sie es, mal einen Tag zu geniessen, gemeinsame Stunden mit ihrem Freund zu verbringen.

Doch Leah Stutz ist und bleibt ein Bewegungsmensch. Tennis spielen, Ski und Snowboard fahren, Langlaufen: Ihre Präferenzen, wenn es denn die Zeit erlaubt, sind vielfältig. Und ihre Kochkünste haben sich im Team etabliert. So kann es schnell mal heissen: Leah macht Schoggichüechli.

Liebend gern möchte sie als Spielerin mal einen Pokal in den Händen halten. Vor sechs Jahren, als der LK Zug letztmals Schweizer Meister wurde, war sie noch als Fan mit der Trommel in der Halle. Das soll sich ändern. «Diesmal können wir es schaffen.» Leah Stutz sagt es und aus ihren Augen strahlt viel Zuversicht.

NLA Frauen, Finalrunde. – Mittwoch, 20.00: Zug – Spono. – Rangliste: 1. Brühl 16/28. 2. Spono 16/26. 3. Zug 16/21. 4. Kreuzlingen 16/16.

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