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Sport

Handballerinnen des LK Zug brechen den Bann und sind Cupsiegerinnen

Der LK Zug schlägt die Spono Eagles mit 29:26 und ist zum dritten Mal Cupsieger. Damit endet eine sechsjährige Durststrecke.
Die Spielerinnen des LK Zug dürfen sich Cupsiegerinnen nennen.  (Bild: Manuel Lopez / Keystone)
Celia Heinzer von LK Zug im Frauen Handball Schweizer Cup Spiel zwischen dem LK Zug und den Spono Eagles. (Bild: Manuel Lopez/Keystone)
Ria Estermann, rechts, von LK Zug im Frauen Handball Schweizer Cup Spiel zwischen dem LK Zug und den Spono Eagles. (Bild: Manuel Lopez/Keystone)

Stephan Santschi

Stephan Santschi

Stephan Santschi

Auch bei der Medaillenübergabe übernahm sie Verantwortung. Leah Stutz, der Co-Captain des LK Zug, hängte ihren Teamkolleginnen nach dem Cupfinal die goldenen Auszeichnungen um den Hals, weil zu Zeiten von skurrilen Coronamassnahmen eine Aushändigung durch den Verband nicht erlaubt ist. Bereits während des Spiels war es die 22-jährige Regisseurin gewesen, die als eine der wenigen die Übersicht nicht verlor. Dann nämlich, als die Spono Eagles nach einer desolaten ersten Halbzeit (9:17) ins Spiel fanden und den Zugerinnen die Kontrolle aus den Händen zu gleiten schien. «Leah hat im Angriff das Konstrukt zusammengehalten, die Cleverness ist ihre grosse Stärke», lobte LKZ-Trainer Christoph Sahli.

Acht Tore hatte die Medizinstudentin aus Baar am Ende auf ihrem Konto, bei einer Trefferquote von 100 Prozent, wohlbemerkt. Auch technische Fehler unterliefen ihre keine, sie war der zuverlässige Kopf eines Teams, das den dritten Cupsieg der Klubhistorie und den ersten Titel seit dem Double im Jahr 2015 gewinnen konnte. «Druck fällt ab, auch von mir als Trainer», gestand Sahli, der das Amt an der Seitenlinie vor drei Jahren übernahm. Nach der Pause sei sein Team nervös geworden, «das war verständlich. Es ist wichtig, dass wir diese titellose Zeit nun durchbrechen konnten.» Und Stutz fügte strahlend an: «Es ist einfach so schön, dass sich alles, was wir in den Handball investieren, nun auszahlt.»

Zugerinnen spielen eine grossartige erste Halbzeit

So fahrig Durchgang zwei war, so überzeugend traten die Zugerinnen in den ersten 30 Minuten auf. Handball wie aus einem Guss präsentierten sie, schnell, konsequent und effizient war der Angriff, gut organisiert und kompakt die Abwehr. Die Nottwilerinnen wussten nicht, wie ihnen geschah, sie wurden geradezu überrannt. Nach einer Viertelstunde stand es 8:4, zur Pause 17:9, allen voran die im Sommer in die Bundesliga wechselnde Charlotte Kähr war nicht zu halten. «Chapeau, wir haben unseren Gameplan voll durchziehen können», stellte Sahli erfreut fest. «Am Ende war das Wichtigste, dass wir den Sieg heimbringen konnten.»

Der Auftritt Sponos war derweil mit vielen Unsicherheiten durchzogen, die Turbulenzen in diesem Jahr mit den Knieverletzungen von Ivana Ljubas und Catherine Csebits im April und vielleicht auch die Trainerentlassung von Ike Cabal im Februar lasteten schwer auf dem Team. «Aufgrund der Ausfälle, die wir haben, war die Sicherheit nicht ganz da», erkannte Sportchef und Interimscoach Mirco Stadelmann. In Halbzeit zwei, als sein Team nichts mehr zu verlieren hatte, gelang den Luzernerinnen aber ein respektabler Abschluss der Saison. Bis auf zwei Tore kamen sie vorübergehend heran, «die Hypothek aber war zu gross», so Stadelmann.

Umbruch bei den Spono Eagles mit Toptalenten

Während der LK Zug am übernächsten Dienstag in den Playoff-Final der Meisterschaft startet und gegen Brühl in einer in Winterthur ausgetragenen Best-of-5-Serie das Double anvisiert, ziehen die Adler vom Sempachersee eine unbefriedigende Schlussbilanz. «Wir wollten drei Titel, haben nur einen gewonnen. Also müssen wir das Geschehene überdenken», sagt Stadelmann mit Blick auf den Gewinn des Supercups und des Scheiterns an Zug in Meisterschaft und Cup.

Es wird nun zu einem Umbruch kommen, die langjährigen Leistungsträgerinnen Ivana Ljubas, Neli Irman, Judith Matter und Laila Troxler treten zurück. Der neue Trainer heisst Fabio Madia, er soll Nottwil wieder zu Titeln führen, «eine Riesenaufgabe», sagt Stadelmann, «doch er hat dazu junges und gutes Spielermaterial». Trotz des Scheiterns war das Potenzial bereits am Samstag sichtbar. Die 18-jährige Spielmacherin Ana Emmenegger und die 19-jährige Torhüterin Soraya Schaller waren die besten Akteurinnen in Pink, «sie sind ein Versprechen für die Zukunft».

LK Zug - Spono Eagles 29:26 (17:9)
Gümligen
. – 50 Zuschauer. – SR Castiñeiras/Zwahlen. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Zug, 3-mal 2 Minuten gegen Spono.
Zug: Abt (9 Paraden)/Ligue/Booijink (2); Cavallari (6 Tore), Estermann (1), Stutz (8/3), Kähr (6), Hess (4), Eugster (3), Heinzer (1); Tschamper.
Spono: Troxler (5 Paraden)/Schaller (8); Irman (1 Tor), Hodel (4), Matter (2), Stähelin (4), Amrein (3), Kashani (1), Emmenegger (5); Decurtins (4/3), Schardt (2).
Bemerkungen: Zug ohne Scherer und Berchtold (beide verletzt), Spono ohne Ljubas, Csebits, Rakaric, Ukaj und Muff (alle verletzt). Hodel wirft Penalty über das Tor (24./14:8).


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