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Handball

Kadetten Schaffhausen zum 9. Mal Cupsieger

Der HC Kriens-Luzern muss weiter auf den ersten Titel seiner Klubgeschichte warten. Die Kadetten Schaffhausen zeigen den Innerschweizern im Cupfinal in Gümligen den Meister und gewinnen 22:21.
Ein weiterer Titel für die Kadetten Schaffhausen
Bild: KEYSTONE/Manuel Lopez

Die beiden Teams zeigten einen grandiosen, emotionalen, packenden Cupfinal. Die Kadetten dominierten die Startphase. Sie hätten die Partie in der ersten Halbzeit vorentscheiden müssen. Stattdessen blieb es spannend. In der zweiten Hälfte erspielte sich plötzlich Kriens-Luzern klare Vorteile. Sie verpassten die Vorentscheidung sechs Minuten vor Schluss, also Tomas Piroch das 21:18 verpasste.

Wenig später stand es wieder unentschieden (20:20), und 71 Sekunden vor Schluss gelang Donat Bartok das siegbringende 22:21.

Die Partie endete so, wie sie begonnen hatte. Kristian Pilipovic, der Keeper der Kadetten, parierte 15 Sekunden vor Schluss den letzten Abschlussversuch des grandios freigespielten Filip Gavranovic. Danach konnte Kriens-Luzern den Ball nicht mehr zurückerobern. Pilipovic, der Goalie, war die grosse Figur des Cupfinals. Er hatte das Spiel schon mit drei Paraden begonnen und stoppte insgesamt zwölf Angriffe der Luzerner, derweil Paul Bar, der deutsch-polnische Keeper von Kriens-Luzern, nur auf sechs Paraden kam.

Im Angriff zog bei den Kadetten der 36-jährige Ungar Gabor Csaszar wieder die Fäden. Csaszar, der nach dieser Saison nach Zürich wechselt (zu GC Amicitia), erzielte acht Tore aus elf Versuchen und führte brillant Regie.

"Dieser Titel bedeutet die Welt für mich", so Csaszar. "Die Partie lief phasenweise für uns nicht optimal. Aber unsere wichtigsten Spieler haben in der entscheidenden Phase das Heft in die Hand genommen. Auch in jenen Momenten, als es nicht gut für uns aussah, glaubten wir fest daran, dass wir die Partie gewinnen werden."

Einmal mehr war der Serienmeister parat, als es wichtig war. Der elfmalige Meister gewann zum neunten Mal den Schweizer Cup, aber zur ersten Mal seit fünf Jahren. Die Schaffhauser wollten diesen Titel unbedingt. Sie feuerten sich auf der Bank selber an wie selten.

Und Kriens-Luzern? "Uns fehlte primär viel, sehr viel Erfahrung", urteilte Goran Perkovac, seit Jahren der Trainer der Krienser. "Die Kadetten waren nicht zu gut für uns. Wir kamen zu unseren Möglichkeiten. Aber wir nutzten sie nicht."

Zudem präsentierten sich die Schlüsselspieler - ganz im Gegensatz zu den Stars der Kadetten - nicht auf der Höhe. Der Weissrusse Hleb Harbuz, dem unter der Woche beim Playoff-Auftakt gegen Wacker Thun 13 Treffer gelangen, produzierte aus dem Spiel heraus aus sechs Würfen nur zwei Tore. Und Tomas Piroch, der Tscheche, verpasste nicht nur die Dreitoreführung kurz vor Schluss, sondern blieb nur bei einem von sieben Abschlussversuchen erfolgreich.

Aber: Goran Perkovac ist überzeugt davon, dass sein Team auf dem richtigen Weg ist. Kriens-Luzern verlängerte im letzten Herbst den Vertrag mit dem charismatischen Trainer um drei Jahre. Im nächsten Jahr wird Kriens-Luzern in die neue Pilatus-Halle einziehen können. Spätestens dann will sich der HC Kriens-Luzern an der nationalen Spitze fest etablieren. "Aber", so Perkovac, "ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir uns noch diese Saison in den Playoffs bei den Kadetten für diese Cupfinal-Niederlage revanchieren könnten."

Klar ist: Die Deckung, die Abwehr, repräsentiert bei den Luzernern jetzt schon nationale Klasse. Aber im Angriff müssen die Innerschweizer noch zulegen, um mit den Spitzenteams wirklich auf Augenhöhe zu kommen. (sda)

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