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Frauen-WM

Frankreich träumt weiter

Frankreich träumt weiter vom ersten Titel seiner Frauen-Nationalmannschaft. Im Top-Spiel der WM-Achtelfinals setzten sich "Les Bleues" gegen Brasilien nach Verlängerung 2:1 durch.
Französischer Jubel nach dem Siegestor im Achtelfinal gegen Brasilien
Bild: KEYSTONE/AP/FRANCOIS MORI

Die Affiche in Le Havre hatte viel versprochen. Hier der Gastgeber mit dem klaren Ziel: Weltmeister. Dort die Auswahl aus dem Fussballland schlechthin, in dem 30 Millionen vor dem TV mit Superstar Marta & Co. mitfiebern. Die Partie hielt dann aber spielerisch nicht, was sie versprochen hatte. Aber die Spannung hielt bis zur letzten Sekunde an. Frankreichs Captain Amadine Henry hatte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung einen stehenden Ball zum 2:1 ins Tor abgelenkt. Auf diesen zweiten französischen Führungstreffer wussten die Brasilianerinnen keine Antwort mehr.

Der Sieg war verdient, weil Frankreich über die gesamten 120 Minuten etwas besser war. Allerdings wird sich das Team schon in den Viertelfinals, in denen es vermutlich auf die USA trifft, steigern müssen. Gerade die Leaderinnen Henry, Wendie Renard und Eugénie Le Sommer von Champions-League-Seriensieger Olympique Lyon kamen gegen Brasilien zu wenig auf Touren. Kurz vor dem Siegestreffer hatten die Französinnen sogar Glück, als Verteidigerin Griedge Mbock den Ball kurz vor der Linie wegschlagen konnte.

Letztlich reichte es dennoch zum Sieg. Das lag auch an den Brasilianerinnen, welche die K.o.-Phase nur als eine der vier besten Gruppendritten erreichten und gegen die Gastgeberinnen nicht verbergen konnte, dass das Team absteigende Tendenz zeigt. Symptomatisch für den leicht enttäuschenden Auftritt Brasiliens war die Leistung von Stürmerin Marta. Die sechsfache Weltfussballerin und WM-Rekordtorschützin (17 Treffer) fiel im ganzen Spiel kaum auf. Oder doch? Ihre knallrot geschminkten Lippen waren während der 120 Minuten ein beliebtes Sujet für die TV-Produzenten. Im Spiel selbst setzte Marta dann aber keine Farbtupfer mehr. Auch deshalb verpasste Brasilien zum zweiten Mal in Folge den WM-Viertelfinal.

VAR sorgt fast für Streik

England steht zum vierten Mal in Folge in den WM-Viertelfinals. Der Dritte von 2015 setzte sich gegen Kamerun 3:0 durch und hat wie Deutschland an der Endrunde in Frankreich nun alle bisherigen vier Spiele gewonnen. Die Tore erzielten die Verteidigerinnen Stephanie Houghton und Alex Greenwood sowie Mittelstürmerin Ellen White.

So deutlich das Resultat und so klar der Unterschied zwischen den beiden Teams waren, so sehr gab das Spiel immer wieder zu Diskussionen Anlass. Die Kamerunerinnen fühlten sich nach zwei VAR-Entscheiden derart ungerecht behandelt, dass sie mit einem Spielabbruch drohten. Es war wohl vor allem dem Charisma und der Persönlichkeit von Kameruns Captain Gabrielle Onguéné zu verdanken, dass die Partie zu Ende gespielt werden konnte.

Pech hatten die Afrikanerinnen vor allem kurz nach der Pause, als ihnen das Anschlusstor zum 1:2 wegen einer äusserst knappen Offsideposition verweigert wurde. Kamerun hatte indes in der Vorrunde der WM einiges Glück in Anspruch nehmen dürfen. Erst ein Tor in der 95. Minute des letzten Gruppenspiels gegen Neuseeland brachte Kamerun als einen der besten vier Gruppendritten in die Achtelfinals. (sda)

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