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Super League

YB Serienmeister und Meister der Serien

Mit nunmehr drei Meistertiteln am Stück dürfen sich die Young Boys Serienmeister nennen. Sie sind auch Meister darin, Serien aufzustellen.
Fabian Lustenberger (links) und Goalie Marco Wölfli halten den Meisterpokal in den Händen
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Die vielleicht erstaunlichste Serie, an der die Young Boys über die zu Ende gegangene Saison weiter arbeiten können, ist eine Serie, die nicht sofort ins Auge springt. Die Wankdorf-Mannschaft versteht es wie keine andere, sich von gelegentlich passierenden Niederlagen aufzufangen. Es ist in dieser Saison nie vorgekommen, dass die Berner zwei Spiele in Folge verloren haben. Immer konnten sie sich subito mit einem Sieg oder wenigstens einem Unentschieden auffangen.

Dieses Alleinstellungsmerkmal zeichnet die Berner nicht erst seit dieser Saison aus, im Gegenteil. Seit der 29. Runde der Saison 2016/17, als längst noch Adi Hütter Trainer in Bern war, findet man in den Statistiken nie zwei Niederlagen am Stück - also auch in keiner der drei Meistersaisons. Seit jenem 23. April 2017 wurden 115 Meisterschaftsrunden ausgetragen, in denen die Young Boys diese erstaunliche Fertigkeit an den Tag legen.

In dieser Saison waren die Berner ein Stück davon entfernt, Serien zu produzieren wie 2018/19, als sie nahezu alle Rekorde in der 2003/04 eingeführten Super League brachen. Damals gewannen sie gleich zu Beginn der Saison neunmal in Folge, später kam eine Serie von acht Siegen dazu. In der für sie aus verschiedenen Gründen schwieriger gewordenen Saison 2019/20 legten die Berner ihr längstes Solo am Schluss hin: mit sechs Siegen in den Runden 31 bis 36. Damit stellten sie die Saisonbestleistung auf. Auf je fünf Siege am Stück brachten es nicht St. Gallen oder Basel, sondern Sion, Zürich und Luzern.

Die St. Galler, die Überraschungsmannschaft der Saison, musste jede begonnene Serie früher abbrechen lassen. Dafür scheinen sie in der Statistik am häufigsten auf, wenn man alle Serien mit drei und mehr Siegen berücksichtigt: Nicht weniger als fünfmal errangen die Youngsters unter Trainer Peter Zeidler drei Siege in Folge.

Die Young Boys sind die unangefochtenen Leader in der Sparte "Spiele in Serie ohne Niederlage". Die entsprechende Bestleistung etablierten sie ab Saisonbeginn. Nach 12 Runden waren die Titelverteidiger ungeschlagen, die erste Niederlage mussten sie danach bei Neuling Servette hinnehmen. Die zweitbeste Serie stellte der FC Basel ab der 3. Runde mit neun Spielen ohne Niederlage auf.

Es fällt auf, dass verschiedene Mannschaften sowohl in den Rubriken der positiven als auch in den Rubriken der negativen Serien aufscheinen. Luzern und Zürich verloren je sechsmal am Stück - mehr als die anderen Teams -, stellten aber mit je fünf Siegen die zweitbeste Siegesserie auf . Die mit Abstand längste Durststrecke ohne einen Sieg erlebte der FC Sion über zwölf Runden. Andererseits entdeckt man die Walliser auch unter den Seriensiegern (5 Siege).

Wer beim alten und neuen Meister das Haar in der Suppe finden will, findet es. Seit der Einführung der Super League ist YB nunmehr der Meister mit der schwächsten Bilanz in den Auswärtsspielen. Die Berner brachten es auf 26 Punkte, auf einen Punkt weniger als Basel 2007/08. Für die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane spricht wiederum, dass sie in der heissen Phase der Meisterschaft die letzten drei Auswärtsspiele für sich entschied.

Das Defizit in fremden Stadien machten die Young Boys mehr als nur wett. Mit 50 Punkten aus 18 Spielen auf heimischem Kunstrasen (4 Punkte unter dem Maximum) verbesserten sie ihren eigenen Rekord von 2018/19 um einen Punkt. (sda)

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