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Super League

Wann, wo und wie wird gefeiert?

In Bern müssen sie nach dem 2:2 von Basel erst recht nicht mehr daran zweifeln, dass YB irgendwann in diesem Frühling Meister wird - zum zweiten Mal in Folge, was zuletzt vor 59 Jahren der Fall war.
In Basel waren sie freundlich zueinander, aber Gerardo Seoane und Marcel Koller könnten sich nächste Saison ein hartes Duell liefern
Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Mehr Gedanken machen sich die gelbschwarzen Anhänger darüber, in welchem der nächsten paar Spiele der Titel Tatsache werden wird. In einem Auswärtsspiel? Oder - wie sie es sich wünschen - in einem Heimspiel? Vielleicht im Match gegen Thun, wenn das Stade de Suisse sowieso ausverkauft sein wird? Wird es eine rauschende Samstagnacht werden wie am 28. April 2018, als Marco Wölfli spät im Spiel einen Penalty abwehrte und Jean-Pierre Nsame noch später das erlösende und alle Dämme brechende 2:1 gegen Luzern schoss? Man weiss es nicht.

Den Bernern fehlen jedenfalls elf Runden vor Schluss dank der exzellenten Tordifferenz - plus 44 gegenüber plus 10 von Basel - nur noch zwölf Punkte. Sollte Basel in den nächsten zwei Runden in Luzern oder beim FCZ verlieren, könnten die Young Boys schon in der 28. Runde alles klarmachen - acht Runden vor Schluss und damit früher, als je ein Meister in der 2003 eingeführten Super League feststand. Für die 28. Runde steht das Heimspiel gegen Thun im Programm. Vorher und nachher spielt YB auswärts. Eine rauschende Nacht in Bern würde es wohl nicht werden, denn anderntags werden viele Fans am Arbeitsplatz erscheinen müssen: YB - Thun ist auf den Sonntagnachmittag um 16 Uhr angesetzt.

Wer in der Schweizer Fussballgemeinde nicht nur gelbschwarze Gedanken denkt, würde sich wünschen, dass jedwede Meisterfeier der nächsten Jahre viel später in der Saison stattfindet, am besten erst am Sonntagabend um 17.50 Uhr irgendwann Ende Mai, nach der 36. und letzten Runde.

Was Basel und YB den 28'103 Zuschauern im St.-Jakob-Park boten, waren schmackhafte Häppchen und Happen, die Appetit auf eine spannende Saison 2019/20 machen. Erstmals in dieser Saison waren die Basler den Bernern über 90 Minuten ebenbürtig, nachdem sie in den Direktbegegnungen im Herbst (1:7 und 1:3) jeweils in der zweiten Halbzeit deklassiert worden waren.

Beide Mannschaften demonstrierten an dem sehr unterhaltsamen, wenngleich garstigen Nachmittag ihre offensive Kraft. Beide liessen die Muskeln spielen. In den ersten sechs Spielen der Rückrunde hatten die Young Boys nur ein Gegentor hingenommen, die Basler nur drei. Der direkte Vergleich jedoch hätte 4:4 oder 5:5 ausgehen können. Ein solches Ergebnis hätte das Geschehen genauer wiedergegeben als das 2:2. Das jeweilige Abwehrdispositiv wurden von der Offensive des Gegners schwer geprüft.

Die Trainer Marcel Koller und Gerardo Seoane schwärmten von dem Match, obwohl ihnen die Defensivleistungen ihrer Teams nicht gefallen haben dürften. Koller und Seoane tauschten auch Freundlichkeiten aus, wissend, dass sie sich in Zukunft zu Duellen treffen könnten, in denen die Punktverteilung eine wichtigere Rolle spielen wird. Vielleicht mit dem Beginn der Saison 2019/20. Man weiss es nicht. (sda)

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