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Super League

Vier Runden, viel Spannung

Ein Jahr nach dem Start in die Saison 2019/20 sind in der Super League noch vier Runden ausstehend. Spannend ist es in allen Tabellenregionen. Die letzten Wochen bleiben indes eine Gratwanderung.
Die Young Boys biegen gestärkt auf die Zielgerade des Meisterrennens ein
Bild: KEYSTONE/AP/Peter Dejong

Zwölf Tage bleiben, um die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag am 3. August noch innerhalb der UEFA-Meldefrist zu Ende zu bringen. Dass der in der Corona-Not konstruierte Spielplan auf wackligem Fundament steht, war seit Beginn des Neustarts klar. Nun ist der kleine Spielraum, den man noch hatte, durch die Corona-Welle beim FCZ aufgebraucht. Dabei geht es sowohl an der Spitze als auch im Abstiegskampf und im Rennen um die letzten Europacup-Plätze noch um viel. Ein Blick auf die sportlichen Brennpunkte der Liga.

YB in der Pole-Position

Im Meisterrennen biegen die Young Boys und St. Gallen mit der kleinen Differenz von zwei Punkten in die Zielgerade ein. Nach vier der sechs englischen Wochen seit dem Neustart spricht immer mehr für den Titelverteidiger aus Bern. Die breit aufgestellte Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane scheint ihre Schaffenskrise in der Offensive überwunden zu haben. In den letzten sieben Partien erzielte sie 25 Tore und damit neun mehr als der FC St. Gallen, dem zuletzt wiederholt der Schnauf fehlte, um sein Niveau über 90 Minuten zu halten. Dennoch hat YB die Führung seit der Rückeroberung des 1. Platzes am 26. Spieltag schon zweimal vorübergehend abgegeben.

St. Gallen empfängt am Mittwoch den FC Basel, der ohne seinen gelbgesperrten Torgaranten Arthur Cabral auskommen muss und als Dritter mit acht Punkten Rückstand auf Platz 1 wohl nur noch in der Theorie um den Titel mitmischt. Die Young Boys treten tags darauf bei Neuchâtel Xamax an und haben auch im weiteren Verlauf mit Luzern (h), Sion (a) und der möglichen Finalissima zuhause gegen St. Gallen nicht das schwierigere Programm als ihr Herausforderer.

Xamax unter Zugzwang

Im Abstiegskampf hält Thun dank seiner bemerkenswerten Steigerung nach dem Jahreswechsel inzwischen sehr gute Karten. Mit einem Heimsieg gegen Servette könnten sich die im 8. Rang klassierten Berner Oberländer weiter von der Gefahrenzone absetzen. Das fünf Punkte dahinter liegende Schlusslicht Xamax muss nach dem Heimspiel gegen YB am vorletzten Spieltag auch noch in St. Gallen antreten. Um sich zumindest noch auf den Barrageplatz zu schieben, müssen die nominell am schwächsten besetzten Neuenburger zwei Punkte auf den FC Sion gutmachen, um den es zuletzt erstaunlich ruhig geworden ist.

Ist es die Ruhe vor dem Sturm, die immense Anspannung, oder ist Sions Patron Christian Constantin in der entscheidenden Phase tatsächlich so souverän geworden, wie er sich gibt? Hält die Ruhe, wenn Sion nach dem Gastspiel am Mittwoch in Luzern am Samstag im Schlüsselspiel zuhause gegen Thun strauchelt? Jedenfalls zeigten die Walliser in den letzten drei Partien (5 Punkte) durchaus Erbauliches. Vor allem Jan Bamert entpuppte sich unter Trainer Paolo Tramezzani mit dem gewohnt zuverlässigen Goalie Kevin Fickentscher als sicherer Wert in der Defensive. Nach wie vor Probleme bestehen jedoch im Toreschiessen. Sowohl Roberts Uldrikis als auch Anto Grgic und Baltazar sündigten zuletzt beim 1:1 gegen Lugano im Abschluss - wie Kasami im Spiel zuvor bei Xamax (0:0).

Schneckenrennen um Platz 4

Der Kampf um den letzten Europacup-Platz verkam zuletzt wieder zu einem Schneckenrennen. Die Remis-Spezialisten von Servette nehmen eine Reserve von vier Punkten auf Luzern und den FC Zürich ins Restprogramm, die beide ihre letzten zwei Partien verloren haben. Bei Luzern gehen die unersetzbaren offensiven Leistungsträger Francesco Margiotta und Ryder Matos sichtlich auf dem Zahnfleisch, beim FCZ stellt sich die Frage, ob sich die gebeutelte Mannschaft nach ausgestandener Corona-Quarantäne noch einmal berappeln kann. Auf wen Trainer Ludovic Magnin am Mittwoch in Lugano von jenem Stamm-Quintett wieder zählen kann, das für die Partie am letzten Wochenende gegen YB noch kein grünes Licht hatte, gaben die Zürcher am Dienstag nicht bekannt. (sda)

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