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Young Boys - Luzern 1:1

Verpasster Befreiungsschlag beim Meister

Luzern schnuppert erneut bei einem Titelanwärter am ersten Saisonsieg, bleibt aber sieglos in der Super League. Der Cupsieger kassiert bei den Young Boys in der 94. Minute das 1:1.
Marvin Schulz hadert nach dem späten Gegentreffer
Bild: KEYSTONE/THOMAS HODEL

Wieder wurde es knapp nichts mit dem Luzerner Befreiungsschlag. Zwei Wochen nach dem unglücklichen 1:1 in Basel nach starker Leistung und diversen Paraden von FCB-Goalie Heinz Lindner führte in Bern ein Gegentreffer in den Schlusssekunden zu einem bitteren Remis beim Meister. Nicolas Moumi Ngamaleu drückte den Ball in der 94. Minute über die Linie für die Young Boys, die wegen einer Gelb-Roten Karte gegen Christopher Martins mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl spielten. Moumi Ngamaleu glich damit bei letzter Gelegenheit den Penaltytreffer von Marvin Schulz aus der 30. Minute aus.

Es war ein weiterer Tiefschlag für die personell schwer gebeutelten Luzerner, die sich Zählbares mit einer spielerisch wie kämpferisch starken Leistung verdienten. Ein Sieg wäre aber ein zu guter Lohn gewesen. Trotz langer Überzahl drängte YB, das in speziellen Trikots auflief, um auf eine Kampagne zur Förderung der psychischen Gesundheit ("Wie geht's dir?") aufmerksam zu machen, nach dem Gegentor vehement und fast permanent auf den Ausgleich.

Dieser Ausgleich hätte schon kurz nach dem 0:1 gelingen müssen, als Jordan Siebatcheu aus sechs Metern verzog, und er wäre bereits nach 55 Minuten gelungen, hätte sich der VAR nicht eine fatale Fehleinschätzung geleistet. Christian Fassnachts Tor wurde wegen eines angeblichen Abseits von Assistent Moumi Ngamaleu nachträglich aberkannt. Weil der Ball aber vom grätschenden Luzerner Jordy Wehrmann zum Berner kam, hätte der Treffer zählen müssen.

Trotz namhafter Transfers im Sommer steht Luzern damit nach zehn Runden der laufenden Meisterschaft nach wie vor ohne Sieg da. Warum sich die Führung noch nicht vom Trainer Fabio Celestini trennen wollte, zeigte die Mannschaft vor der Länderspielpause vor zwei Wochen, als sie den FC Basel in dessen Stadion trotz zahlreicher Absenzen über eine längere Phase geradezu dominierte und mit dem 1:1 schlecht belohnt wurde. In Bern zerschlugen sich weitere gewichtige Argumente in der 94. Minute. "Es ist zum Kotzen", enervierte sich Goalie Vaso Vasic im Interview mit "blue".

Young Boys - Luzern 1:1 (0:1)

26'336 Zuschauer. - SR Horisberger. - Tore: 30. Schulz (Foulpenalty) 0:1. 94. Moumi Ngamaleu (Elia) 1:1.

Young Boys: Von Ballmoos; Hefti (46. Maceiras), Bürgy (71. Lefort), Lauper, Garcia (71. Kanga); Fassnacht (86. Mambimbi), Aebischer, Martins, Moumi Ngamaleu; Elia, Siebatcheu (46. Sierro).

Luzern: Vasic; Grether, Burch, Schulz, Sidler; Wehrmann, Gentner, Ugrinic; Campo; Sorgic, Cumic (67. Tasar).

Bemerkungen: Young Boys ohne Camara, Touré (beide gesperrt), Zesiger, Nsame, Lustenberger, Faivre, Petignat und Monteiro (alle verletzt). Luzern ohne Badstuber (krank), Müller, Ndiaye, Frydek, Farkas und Alabi (alle verletzt). 39. Gelb-Rote Karte gegen Martins (Foul). Verwarnungen: 29. Martins (Foul). 41. Fassnacht (Reklamieren). 73. Ugrinic (Foul). 79. Von Ballmoos (Foul). 81. Grether (Foul). 86. Sierro (Foul).

Weiteres Spiel vom Samstag: Zürich - Lugano 1:0 (0:0).

Rangliste: 1. Zürich 10/20 (23:17). 2. Basel 9/19 (23:8). 3. Young Boys 9/18 (24:8). 4. Lugano 9/14 (13:11). 5. Grasshoppers 9/13 (15:11). 6. Servette 9/12 (16:20). 7. Sion 9/9 (12:22). 8. St. Gallen 9/6 (13:23). 9. Luzern 10/6 (14:21). 10. Lausanne-Sport 9/4 (9:21). (sda)

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