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Super League

St. Gallen und YB sind gefordert

Die ersten Runden nach dem Liga-Neustart haben im Meisterschafts-Rennen zwischen St. Gallen, YB und Basel zu keiner Zäsur geführt. Eine Tendenz lässt sich aber ablesen: Das Trio ist nicht unantastbar.
Von den Young Boys wird nach der 0:1-Niederlage gegen Schlusslicht Thun eine Reaktion erwartet
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Peter Zeidler machte am Freitag anlässlich der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie gegen das Schlusslicht Thun keinen Hehl daraus, dass er eine unruhige Nacht hinter sich hatte. "Aber das geht allen so an Spieltagen: Trainer, Spieler, Zuschauer oder Journalist, man schläft nicht so ruhig wie gewöhnlich", sagte St. Gallens Trainer am Tag nach dem 0:4 gegen den FC Zürich. Der Leader hätte sich mit einem Sieg gegen die Zürcher im Titelkampf mit YB einen leichten Vorteil verschaffen können, stattdessen kassierte er die höchste Niederlage der Saison.

Mit ihrem Strauchler sind die Ostschweizer im Spitzentrio in guter Gesellschaft, denn seit dem Neustart konnte keines der drei Teams vollends überzeugen. Der FC Basel blieb zum Auftakt in Luzern (1:2) ohne Punkte, die Young Boys kassierten am Dienstag im Kantonalderby in Thun eine überraschende 0:1-Niederlage. Fragt sich, welcher Rückschlag die tiefsten Spuren hinterlassen hat. Hiernach dürften die fünf Punkte hinter St. Gallen und Bern zurückliegenden Basler im Vorteil sein. Mit dem 2:1-Sieg in Neuenburg zeigte Marcel Kollers Team am Mittwoch bereits eine Reaktion auf den Fehlstart, hinzu kommt, dass mit Sion der Lieblingsgegner zum Duell ins "Joggeli" reist. Seit 23 Jahren warten die Walliser auf einen Auswärtssieg in Basel.

Bei YB gab im Derby derweil nicht in erster Linie das Resultat, sondern der Auftritt des Meisters zu reden. Sportchef Christoph Spycher prangerte auf der Vereinsseite "das ausbleibende Aufbäumen des Kollektivs" an. "Elementares wie Zweikampfstärke, Intensität und Aggressivität fehlte", so Spycher. Attribute, die YBs Gegner vom Samstag auszeichnen. Neuchâtel Xamax setzt im Kampf gegen den Abstieg auf kollektive Arbeit und die grossen Skorerqualitäten des ehemaligen Berners Raphaël Nuzzolo.

Und Zeidlers FC St. Gallen? Beim 0:4 gegen Zürich stimmte immerhin während einer Halbzeit die Leistung. Nur steht den Ostschweizern vom Spitzentrio mit Thun auch der vermeintlich härteste Gegner gegenüber. In der Rückrunde haben die Berner Oberländer nur zwei Mal verloren, genauso wie der Leader. Nun reist das Team von Marc Schneider mit dem Selbstvertrauen aus dem 1:0-Derbysieg gegen YB an. St. Gallen dagegen hat mindestens eine unruhige Nacht hinter sich.

Übersicht über die Spiele vom Samstag:

Luzern - Servette (bisherige Duelle der Saison: 0:1, 1:2). - Samstag, 18.15 Uhr. - SR Piccolo. - Absenzen: Knezevic (gesperrt), Ndenge, Schwegler, Kakabadse, Bürki, Balaruban (verletzt); Sauthier, Tasar (gesperrt); Gonçalves, Severin (verletzt). - Statistik: Am Mittwoch endete im Tessin beim FC Lugano (0:2) die Ungeschlagenheit des FC Luzern unter Trainer Fabio Celestini. Nun steht dem punktbesten Super-League-Team des Jahres 2020 eine nächste Knacknuss bevor. Mit Aufsteiger Servette treffen die Zentralschweizer auf das einzige Team, gegen das man in der laufenden Saison noch keinen Punkt sammeln konnte. Beim Duell der Tabellennachbarn geht es um einen möglichen Europacup-Startplatz. Mit einem Sieg könnten die Luzerner (5.) bis auf zwei Punkte zu den viertklassierten Genfern aufschliessen.

Young Boys - Neuchâtel Xamax (4:1, 1:0). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Lauper, Petignat (verletzt); Doudin (verletzt). - Fraglich: Hoarau, Janko; Djourou, Tafer, Xhemajli. - Statistik: Für Meister YB geht es gegen Xamax vorderhand um Schadensbegrenzung. Nach der Niederlage vom Dienstag im Derby gegen das Schlusslicht Thun können sich die Berner gegen die vorletzten Neuenburger im Titelrennen mit St. Gallen keinen neuerlichen Ausrutscher leisten. Xamax hat sich den Young Boys zuletzt mehrheitlich als gnädiger Gegner gezeigt. Von den sechs Meisterschaftsduellen seit dem Wiederaufstieg hat Xamax nur eines gewonnen. In Bern holte die Mannschaft von Trainer Joël Magnin noch keinen Punkt. (sda)

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