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Super League

FC Sion bei der Weko abgeblitzt

Der FC Sion blitzt bei der Wettbewerbskommission ab und kann die Wiederaufnahme der Saison in der Super League nicht verhindern. Sein Gesuch um eine kartellrechtliche Untersuchung wird abgelehnt.
Christian Constantin, der Präsident des FC Sion, kam mit seinem Antrag gegen die Wiederaufnahme der Super League bei der Super League nicht durch
Bild: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Damit geht es in der Super League nach fast viermonatiger Unterbrechung aufgrund des Coronavirus am Freitag, 19. Juni, definitiv mit der Partie von Meister Young Boys gegen den FC Zürich weiter. Der FC Sion trifft in seinem ersten Spiel einen Tag später zuhause auf Leader St. Gallen.

Der Wiederaufnahme der Meisterschaft wurde an einer ausserordentlichen GV der Swiss Football League am 29. Mai klar zugestimmt. 17 von 20 Vereinen haben sich dafür ausgesprochen. Christian Constantin, der Präsident des FC Sion, war der GV ferngeblieben.

Der Beschluss der SFL, die Meisterschaften der zwei obersten Spielklassen fortzuführen, verstösst nach Einschätzung der Weko nicht gegen das Kartellgesetz. Die Weko erkennt in der Wiederaufnahme der Saison kein missbräuchliches Verhalten von Seiten der SFL, da diese den Entscheid nicht mit der Absicht getroffen habe, einzelne Klubs im Wettbewerb zu behindern. Vielmehr erlaube das Fortführen der Meisterschaften den sportlichen Wettkampf zwischen den Klubs - unter denselben Bedingungen für alle.

Die Weko führte zudem weiter aus, dass die Problematik von Wettbewerbsverzerrungen durch auslaufende Spielerverträge von der SFL erkannt worden sei und diese deshalb Gegenmassnahmen ergriffen habe.

Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Saison in der Super League ohne Probleme bis am 2. August zu Ende gespielt werden kann. Denn Constantin könnte durchaus weitere Störmanöver planen. Zum Beispiel dieses: Er könnte die von Neuchâtel Xamax verpflichteten Serey Die und Gaëtan Karlen einsetzen, obwohl diese von der SFL für die restlichen Partien der Meisterschaft keine Spielberechtigung erhalten haben. Was geschieht, wenn die SFL gegen Sion in diesem Fall Forfait-Niederlagen ausspricht, und Constantin dagegen gerichtlich vorgeht?

Constantin ist nämlich der Meinung, dass er die neu verpflichteten Spieler durchaus einsetzen darf. Zur Erklärung der SFL, dass nur Spieler für einen neuen Klub spielen dürfen, wenn sie aufgrund der Coronakrise beim alten Klub nicht mehr unter Vertrag stehen (was bei Serey Die und Karlen nicht der Fall sei, weil ihr Vertrag bei Xamax ordentlich auslief), sagte Constantin letzte Woche in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: "Das Reglement der FIFA sagt etwas anderes. Ich werde jetzt die Spielberechtigung verlangen und wir werden sehen, was die Swiss Football League sagt. Für mich ist der Fall klar: Spieler, die keinen Vertrag mehr haben, dürfen verpflichtet werden." (sda)

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