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Barrage

"Elf Krieger" für ein Fussballwunder

Neuchâtel Xamax schafft im Barrage-Rückspiel das Unmögliche. Für Trainer Stéphane Henchoz ist es das Verdienst des Teams, das im Rückspiel aus "elf Kriegern"bestanden hat.
Xamax-Coach Stéphane Henchoz lässt seiner Freude nach der Wende im Barrage-Rückspiel freien Lauf
Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ

Das Barrage-Rückspiel hatte nicht nur bei den Spielern seine Spuren hinterlassen. Auch Xamax-Coach Stéphane Henchoz war nach Spielschluss anzusehen, wie sehr der Match im Brügglifeld mit der mirakulösen Wende der Neuenburger an ihm gezehrt hatte. Das rote Polo-Shirt des 44-Jährigen war nur unmerklich weniger von Schweiss durchnässt, als die Trikots seiner Spieler. "Stolz", sagte Henchoz, sei er auf sein Team, das in Aarau ein 0:4 aus dem Hinspiel hatte kompensieren können, und sich letztlich dank dem Sieg im Penaltyschiessen gar in der Super League halten konnte.

"Das ist ein Tag, den die Spieler und ich nie vergessen werden", sagte Henchoz. Es seien im Rückspiel "elf Krieger" auf dem Platz gestanden. "Sie waren bereit zu kämpfen und zu sterben", so Henchoz. Deshalb könne er nur den Hut vor seinem Team ziehen. Es habe das Wunder in der Barrage vollbracht, trotz allem, was in den letzten Tagen und Wochen passiert sei.

Nur wenige Meter vom euphorisierten Henchoz entfernt, versuchte Aarau-Coach Patrick Rahmen die historische Niederlage für den FC Aarau einzuordnen: "Wenn du nach einem 4:0 im Hinspiel zuhause spielst, und die Partie noch aus den Händen gibst, ist es sehr, sehr bitter." Er habe in der zweiten Halbzeit einen FC Aarau gesehen, der die Partie in den Griff bekommen habe und in der Verlängerung den Gast aus Neuenburg dominierte. "Aber es wollte heute einfach nicht sein", so der 50-Jährige Rahmen. "Was in Neuenburg für uns gelaufen ist, lief heute halt gegen uns."

Für viele Aarau-Fans war die Barrage-Pleite nur ein kurzzeitiger Partykiller. Bereits wenige Minuten nach Spielende besangen sie ihre Mannschaft wieder mit Lobeshymnen. Sie hatten dem FCA nicht vergessen, wie sehr nach dem historisch schlechten Saisonstart bereits das Erreichen der Barrage eine Überraschung war. "Nach einem schwierigern Start haben wir sicherlich eine tolle Saison gespielt. Die Art und Weise, wie sie nun in der Barrage geendet hat, ist natürlich sehr bitter", ordnete Trainer Rahmen die Saison ein.

Nur Minuten nach der verlorenen Barrage und der Saisonbilanz von Rahmen brandete im Brügglifeld noch ein letzter Jubel der Saison 2018/19 auf. Sandro Burki, Sportchef im FC Aarau und von Absteiger Grasshoppers umworben, wurde von den Fans vor dem Stadion für seine Vertragsverlängerung bis 2022 gefeiert. Die Identifikationsfigur hatte sich für die Weiterführung seiner Tätigkeit in Aarau entschieden; obschon das Angebot von GC die Offerete des FCA bei weitem überflügelt haben soll. (sda)

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