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Super League

Ein Sieg zu Beginn ist besonders viel wert

GC gegen Basel, der Klassiker, der seit gut zwei Jahren nicht mehr ausgetragen wurde, ist der Schlager des ersten Wochenendes der Super League 2021/22. Klubs mit klangvollen Namen treffen aufeinander.
Giorgio Contini befehligt die Hoppers nach dem Wiederaufstieg
Bild: KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Weder die Spieler noch die Trainer hüben und drüben sind in eine mehr als zwei Monate dauernde Sommerpause vernarrt. Am Ende dieser Pause und bevor es wieder losgeht, wissen sie alle nicht, ob sie besser oder schlechter sind als am Ende der vorangegangenen Saison. Testspiele können selbst in inflationärer Zahl keinen verlässlichen Aufschluss geben. Es ist eine Zeit der Ungewissheit.

Besonders lästig sind die langen Wochen für einen neuen Cheftrainer, der die Saison nicht einmal mit dem Dauerwettbewerb, der Meisterschaft, beginnen kann, sondern mit einem wichtigen K.o.-Spiel einsteigen muss. So ergeht es Gerardo Seoanes Nachfolger David Wagner bei den Young Boys. Er muss sich dieser Tage in der Qualifikation zur Champions League messen lassen, noch bevor er den Überblick über alle Möglichkeiten in seiner Mannschaft haben kann.

Die Wirkung des ersten Spiels

Aber in der 1. Runde der Super League von diesem Wochenende gilt: Ein Sieg ist mehr wert als die drei Punkte, die er einbringt. Wer immer erfolgreich startet, bekommt neues Selbstvertrauen und die vermeintliche Gewissheit, dass die Saisonvorbereitung gut oder sogar sehr gut war. In die Köpfe der Verlierer dagegen können sich ganz andere Gedanken einnisten.

Item, aus ihren vier Auftaktspielen der letzten vier Saisons (in denen sie ausnahmslos Meister wurden) holten die Young Boys zehn von zwölf möglichen Punkten, mehr als jede andere Mannschaft. Nach der Mathematik wären die Berner auch dann jedes Mal überlegen Meister geworden, wenn sie alle Auftaktspiele verloren hätten. Aber die Mathematik berücksichtigt die Psychologie nicht. Wer schon am Anfang gewinnt, glaubt, den Tritt sofort gefunden zu haben, und geht die weiteren Aufgaben mit geschwellter Brust an. Und mit der nützlichen Ruhe. Ein Auftaktsieg ist nicht alles, aber er beruhigt.

Ende der Beerdigungen

Ab diesem Wochenende wird man mehr als einem Jahr wieder richtige Stimmung miterleben, in den Stadien selber oder am Fernseher. Für den Match GC - Basel wird dies besonders wohltuend sein. Denn als die Zürcher letztmals im Oberhaus, war die Stimmung im Letzigrund auch lange vor der Pandemie trist. In dem betrüblichen Frühling des ersten Abstiegs der Hoppers nach 70 Jahren waren nur noch wenige Fans im Stadion. Und ein Teil von ihnen protestierte und randalierte.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Luzern - Young Boys (Duelle der letzten Saison: 1:2, 2:3, 2:2, 2:5). - Samstag, 18.00 Uhr. - SR San. - Absenzen: Ndenge und Alabi (beide verletzt); Lustenberger, Nsame, Maier und Monteiro (alle verletzt). - Statistik: Der FC Luzern hat aufgerüstet. Hier und dort werden ihm moderate Chancen auf den Titel - es wäre Luzerns zweiter nach jenem von 1989 - zugestanden. YB, nach jetzigem Stand im Vergleich zur letzten Saison kaum verändert, beginnt also mit einem schwierigen Auswärtsspiel. Letzte Saison holten die Berner aus den vier Duellen mit Luzern 10 von 12 Punkten. Das muss nicht unbedingt mehr so sein.

Lausanne-Sport - St. Gallen (2:2, 0:1, 4:3, 0:5). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Turkes und Geissmann (beide verletzt); Kräuchi (verletzt). - Fraglich: - ; Kamberi. - Statistik: Lausanne-Sport ist nach den zahllosen Änderungen im Kader die Mannschaft, deren Leistungsfähigkeit am schwierigsten einzuschätzen ist. Bei St. Gallen wird man vielleicht bereits sehen, ob die Abgänge von Miro Muheim und insbesondere Jordi Quintilla kompensiert werden können. An den letzten Match gegen Lausanne haben die Ostschweizer nur gute Erinnerungen: Mit dem 5:0-Heimsieg Mitte Mai entledigten sie sich aller Sorgen. (sda)

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