notifications
Regio-Fussball

Leo Nitaj von Zug 94: «Die Fans sollen wieder Freude haben»

Leo Nitaj ist einer von 13 neuen Spielern bei Zug 94. Für den Zürcher soll es ein Neustart seiner Fussballkarriere sein.
Leo Nitaj will mit Zug 94 wieder für positive Schlagzeilen sorgen. (Bild: Matthias Jurt (Zug, 12. August 2020))

Michael Wyss

«Ich kenne den Zuger Trainer Vural Oenen schon seit längerer Zeit. Es stimmt zwischenmenschlich, er ist deshalb der Hauptgrund, wieso ich nach Zug gekommen bin. Ich geniesse sein volles Vertrauen und kann mich hier neu beweisen», sagt Leotrim «Leo» Nitaj. Zuvor spielte der ehemalige Schweizer Nationalspieler (U15 bis U18) beim 1.-Liga-Konkurrenten FC Wohlen. Dort sei der Verteidiger nicht mehr glücklich gewesen. «Ich konnte mich nicht so entwickeln wie erhofft. Aus diesem Grund suchte ich eine neue Perspektive und nach einer neuen Herausforderung. Zug 94 war für mich die beste Lösung, hier kann ich mich wieder ins Rampenlicht spielen und auf meine Person aufmerksam machen.» Das ist ihm in seinem ersten Pflichtspiel für die Zuger gelungen. Nitaj erzielte am vergangenen Samstag im Match der Cup-Qualifikation gegen Solothurn (5:6 nach Penaltyschiessen) das Tor zum 1:0.

Nitaj hat den Traum vom Profifussball noch nicht aufgegeben. «Mit 22 Jahren kann ich den Sprung immer noch schaffen. Mit guten Leistungen will ich mich für höhere Aufgaben empfehlen», sagt der Zürcher, der seine Freude zum Fussball beim FC Wollishofen entdeckte. Seine Hoffnungen auf eine Zukunft in der Challenge League oder der Super League scheinen nicht unberechtigt. Der Defensivspieler, der seinen Lebensunterhalt als Chauffeur verdient, stand angeblich einst gar vor dem Absprung zu einem ausländischen Topklub: Lazio Rom, Marseille und Hoffenheim hätten Interesse bekundet.

Nach seiner Zeit in Wollishofen durchlief er die Nachwuchsstationen bei den Grasshoppers. «Ich wurde Cupsieger, vier Mal Schweizer Meister und wurde nach guten Leistungen auch von diesen ausländischen Vereinen zu Probetrainings eingeladen. Leider scheiterte ein Wechsel wegen der Ausbildungsentschädigung, die GC damals verlangte», schildert Leo Nitaj und ergänzt: «Das war eine grosse Enttäuschung für mich, denn ich stand wirklich nahe an der Verwirklichung meines Traums.» Nach seiner Zeit bei den Stadtzürchern sammelte der 1,84 Meter grosse und 79 Kilogramm schwere Verteidiger beim FC Thalwil, St.Gallens U21-Team sowie Wohlen Erfahrungen in der 1. Liga.

Die vergangene Spielzeit schnell vergessen machen

Nitaj ist sich bewusst, dass er mit seinem neuen Team vor einer grossen Herausforderung steht. Der Verein profitierte enorm vom Abbruch der vergangenen Spielzeit wegen der Coronakrise: Die erste Mannschaft hätte nach der Vorrunde den Abstieg nur noch mit Hilfe eines kleinen Wunders abwenden können. Auch neben dem Platz herrschte Tristesse. Der Klub beklagte öffentlich schwere finanzielle Schwierigkeiten. Da überrascht es nicht, dass das Kader des 1.-Liga-Teams zahlreiche Änderungen erfahren hat (siehe Mutationen). Leo Nitaj weiss offenbar, worauf er sich eingelassen hat. «Der Ligaerhalt steht im Vordergrund», stellt er klar. «Ich will viel Spielpraxis holen, verletzungsfrei bleiben und dem Team helfen, wo ich kann. Ich bin der Überzeugung, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Die Fans sollen wieder Freude an Zug 94 haben.» Zum Meisterschaftsauftakt am kommenden Sonntag empfangen Nitaj und Co. den FC Langenthal. «Vor Heimpublikum mit einem Sieg zu starten, wäre wichtig», sagt er. «Das nimmt den Druck. Falls wir einen positiven Start haben würden, könnten wir in Ruhe weiterarbeiten.»

Mutationen

Zuzüge: Fabio Nicolo (Luzern U18), Leotrim Nitaj (Wohlen), Robin Bieli (Wettingen), Cleric Njau (SC Cham), Lukas Aeberli (Thalwil), Tim Keller (2. Mannschaft), Mehmet Ygit (Zürich U18), Cristiano Fraga (Bassersdorf), Miroslav Savanovic (Rotkreuz), Joel Zürni (Adliswil), Lewis Tavares (Brunnen), Alexander Srdic (Freienbach), David Avila (2. Mannschaft).

Abgänge: Aleksandar Radovic (Freienbach), Olivier Kleiner (Pause), Dominik Fabbricatore (Red Star Zürich), Kenneth Gächter, Berkay Sönmez (beide Ägeri), Florim Mani, Mathia Hanush (beide 2. Mannschaft), Tim Neziri, Rexhep Thaqi (beide unbekannt).

Hinweis: 1. Liga, Gruppe 2. Sonntag, 15.00, Stadion Hertiallmend: Zug 94 – FC Langenthal.

Kommentare (0)