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Schweizer Cup, Final, Text

St. Gallen muss weiter auf den zweiten Cupsieg nach 1969 warten. Die Ostschweizer verlieren den Cupfinal in Bern gegen den entfesselt auftretenden FC Lugano 1:4.

Zan Celar mit einem Kopfball bereits nach vier Minuten, Olivier Custodio im Nachsetzen kurz vor der Pause sowie Mattia Bottani und Maren Haile-Selassie per Konter in der zweiten Halbzeit erzielten die Tore für den FC Lugano, der in seinem neunten Final den vierten Cupsieg der Klubhistorie gewann. Für das erstaunlich blasse und deutlich unterlegene St. Gallen, das ein Jahr nach der Final-Niederlage gegen Luzern (1:3) den zweiten Cup-Titel nach 1969 anpeilte, konnte Matej Maglica nach 20 Minuten nur zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen.

Lugano erwischte die blockiert wirkenden St. Galler offensichtlich auf dem falschen Fuss. Die Tessiner, von Trainer Mattia Croci-Torti taktisch und emotional perfekt eingestellt, agierten von Beginn weg bissiger, gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe und gewährten dem Gegner in der gefährlichen Zone kaum Räume. "Wir waren von Anfang an bereit und spielten mutig. Möglich, dass wir den Gegner damit ein bisschen überrascht haben", meinte Croci-Torti.

St. Gallens Dreiersturm prallte auf eine Tessiner Mauer, verhielt sich aber auch nicht sonderlich einfallsreich. Zum eigenen Treffer kamen die Ostschweizer, mit nur drei Niederlagen immerhin die zweitstärkste Mannschaft der Rückrunde, bezeichnenderweise durch einen Kopfball eines Verteidigers. Matej Maglica nickte nach einer Freistossflanke von Victor Ruiz aus fünf Metern ein. Dies unmittelbar nachdem der Schwung der Luganesi durch einen Unterbruch aufgrund eines Zuschauers gestoppt worden war, der das Geschehen mit einem Laserpointer störte.

Auch im Vorwärtsgang ging Luganos Plan voll auf. Croci-Tortis Equipe, deren grösste Stärken in der soliden Defensive liegen, stellte sich nicht bloss hinten hinein, sondern schwärmte nach Ballgewinn sofort aus und schaltete blitzschnell um. In der Summe war Lugano damit nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive die klar bessere Mannschaft auf dem Platz. St. Gallens Trainer Peter Zeidler hielt fest: "Der Gegner war diszipliniert, zweikampf- und laufstark - er hat verdient gewonnen. Uns fehlte jene Lockerheit und Risikobereitschaft, die wir uns vorgenommen hatten."

Lugano schaltete so schnell um, dass St. Gallen sein Pressing kaum einmal aufziehen konnte. Und bis zum ersten Abschluss der St. Galler nach rund einer Viertelstunde hatte sich Lugano ein Tor und mindestens eine weitere gute Chance erarbeitet. Vor dem Corner zum 1:0 wurde ein Schuss von Custodio am Tor vorbei gelenkt.

Mit dem Cupsieg sicherte sich Lugano einen Platz in der Qualifikation für die Conference League. Im gleichen Wettbewerb werden die in der Liga derzeit drittplatzierten Young Boys mitmischen, ungeachtet ihrer Schlussrangierung in der Meisterschaft. (sda)

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