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Harte Strafe für Manchester City

Harte Strafe für Manchester City: Die UEFA schliesst den englischen Meister wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay für zwei Europacup-Saisons aus.
Manchester City wird wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay bestraft
Bild: KEYSTONE/AP/MICHAEL PROBST

Englands Meister Manchester City ist wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay für die kommenden zwei Saisons aus dem Europacup verbannt worden. Der Klub kündigte bereits Rekurs beim CAS an.

Die Citizens mit Star-Trainer Josep Guardiola müssen zudem eine Busse von umgerechnet rund 32 Millionen Franken zahlen. Die teilte die UEFA am Freitag mit.

Der Klub habe "schwerwiegende Verstösse" begangen, schrieb die UEFA, die das Urteil der eigenen Finanzkontrollkammer veröffentlichte. Der englische Meister habe zwischen 2012 und 2016 Sponsoren-Einnahmen überbewertet und der UEFA so falsche Informationen übermittelt. Haupteigner des Klubs ist Mansour bin Zayed Al Nahyan, Halbbruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Chalifa bin Zayid Al Nahyan. Berichte über mögliche Verstösse gegen die UEFA-Finanzregularien gibt es seit geraumer Zeit, verdichtet hatten sich diese durch die die Enthüllungen der Plattform Football Leaks.

Interne Emails und Klubdokumente legten demnach nahe, wie Man City systematisch betrogen haben könnte. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi - darunter mit Etihad Airways die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate - deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Scheich Mansour gezahlt worden sein.

Im Grundsatz soll das Financial Fairplay solche Tricks vermeiden. Die Klubs, die im Europacup antreten, dürfen nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. Wird die Gewinnschwelle nicht erreicht, dürfen Geldgeber nur bis zu einem begrenzten Punkt aushelfen. Auch Frankreichs mit Hunderten Millionen aus Katar unterstützter Serienmeister Paris Saint-Germain wird immer wieder beobachtet.

Bereits 2014 waren beide Klubs zu Bussen verurteilt worden und durften zudem für eine Saison nur 21 statt wie üblich 25 Spieler für die Champions League melden. Um einen Königsklassen-Bann kamen aber sowohl Paris als auch Manchester City herum.

Man City rekurriert

Der Verein reagierte in einer Stellungnahme auf seiner Internetseite "enttäuscht, aber nicht überrascht". Der Fall sei von der UEFA initiiert, von der UEFA juristisch verfolgt und von der UEFA beurteilt worden, kritisierte Man City. Nach diesem "vorverurteilenden Prozess" werde der Verein nun so schnell wie möglich eine unabhängige Untersuchung anstrengen und als ersten Schritt das CAS anrufen.

In der laufenden Saison steht Manchester City in der Königsklasse in den Achtelfinals und trifft dort Real Madrid. Welche Auswirkungen die Strafe gegen City für die Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 hat, ist derzeit kaum abzusehen. Ob die mit Starspielern gespickte Mannschaft von Guardiola beisammen bleibt, erscheint aber fraglich. In der englischen Meisterschaft sind die Citizens weit abgeschlagen hinter Liverpool Zweiter. (sda/dpa)

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