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Champions League

Der Widerstand der Klubs wächst

Der Widerstand gegen die höchst umstrittenen Reformpläne der Champions League wächst. Auch der FC Basel äusserte seinen Unmut.
Erhält im Moment nicht viel Applaus von anderen Klubs in Europa: Andrea Agnelli, Präsident von Juventus Turin und der European Club Association (ECA)
Bild: KEYSTONE/EPA ANSA/GIORGIO BENVENUTI

Beim zweitägigen Treffen der European Club Association (ECA) auf Malta haben zahlreiche Vereine ihren Unmut über das Konzept von ECA-Chef Andrea Agnelli geäussert. Der FC Basel stand in einer Reihe mit vielen Kritikern. Der Klub hat sich wie die gesamte englische Premier League gegen die Pläne gestellt, die die "Königsklasse" immer mehr zu einem geschlossenen System machen würden. Auch sieben der neun ECA-Mitglieder aus Spanien - also alle ausser dem FC Barcelona und Real Madrid - haben ihren Widerstand angekündigt. Ähnlich äusserten sich Vertreter von Lazio Rom, Saint-Etienne, Monaco, oder Girondins Bordeaux. "Das Meeting auf Malta war ein Fortschritt, um die Reform zu blockieren", sagte ein Vertreter des französischen Traditionsklubs Saint-Etienne.

Nach den Agnelli-Plänen sollen von 2024 an nur noch vier der 32 Startplätze über die Platzierung in den nationalen Ligen vergeben werden. 24 Teams wären allein durch ihre Teilnahme im Vorjahr wieder startberechtigt. Nur vier Teams würden aus der Europa League aufsteigen. Ein derartiges System würde die Bedeutung der Ligen erheblich schmälern, wenn nur noch ein geringer Teil der europäischen Startplätze über die Meisterschaften vergeben wird. Auch eine Einteilung mit acht Teams in vier Gruppen würde für deutlich mehr Champions-League-Spiele sorgen und die Ligen in den Hintergrund drängen.

Agnelli betonte auf einer Pressekonferenz, dass "nichts in Stein gemeisselt" sei. "Es ist ein langer Prozess über viele Monate, in den alle Stakeholder involviert sind", sagte er und beschwor eine "europäische Sichtweise". Dafür müsste aus nationaler Sicht ein Schritt zurückgegangen werden. Agnelli sprach von der "Harmonisierung" des Wettkampfkalenders und erhielt Unterstützung von ECA-Vizepräsident Edwin van der Sar. "Fussball wird nicht nur in England gespielt, es gibt 56 Ligen. Europäischer Wettbewerb muss in möglichst vielen Ländern gespielt werden. Es braucht mehr Städte, mehr Farben. Die Idee ist, mehr Europacupspiele zu bestreiten", sagte der frühere Weltklasse-Torhüter.

Das sorgt für Unmut bei den europäischen Ligen, denen Agnelli "Protektionismus" vorwirft. Der Präsident von Juventus Turin drückte seinen Gefallen an der NFL im American Football aus, die mehr verschiedene Sieger hervorgebracht habe und Wachstum bei den Vereinen fördere. Gleichzeitig beschwichtigte Agnelli aber: "Das ist nicht das, wo wir hingehen."

Die Gegner der Reform betonen, dass durch die Reform nur "eine kleine Anzahl der sehr reichen Klubs" profitieren werde. Dass Vereine wie Real, Barcelona, Juventus und Paris Saint-Germain für das Konzept sind, scheint die Kritiker wie den FC Basel zu bestätigen. (sda/apa/dpa)

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