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Vor Kanada - Schweiz

Neuer Spielort, neues Glück

Für das Eishockey-Nationalteam beginnt an der WM in der Slowakei mit dem Viertelfinal gegen Kanada die entscheidende Phase. Der Umzug nach Kosice stand unter dem Motto: neuer Ort, neues Glück.
So jubelte die Schweiz vor einem Jahr nach dem Halbfinal-Erfolg über Kanada in Kopenhagen
Bild: KEYSTONE/EPA SCANPIX DENMARK/LISELOTTE SABROE

In Bratislava verlor die Schweiz zuletzt in der Vorrunde gegen Schweden (3:4), Russland (0:3) und Tschechien (4:5). So gesehen schöpfen die Schweizer Hoffnung aus dem Umzug in die Steel-Arena nach Kosice. Das letzte Länderspiel in dieser Arena gewann die Schweiz vor acht Jahren, ebenfalls an der WM, gegen die USA mit 4:3. Und gegen Kanada kämpften sich die Schweizer 2011 in Kosice zumindest in eine Verlängerung (3:4 n.V.).

Die Niederlagen der letzten Tage taten der Schweizer Zuversicht noch keinen Abbruch. "Vor einem Jahr in Dänemark haben wir in der Vorrunde gegen Tschechien, Russland und Schweden ebenfalls verloren", ruft Patrick Fischer in Erinnerung. Danach folgten 3:2-Siege in den Viertel- und Halbfinals gegen Finnland und Kanada.

"Ein Schlüssel zum Erfolg wird sein", so Nationalcoach Patrick Fischer, "in der Defensive wieder besser zu spielen. Wir kassierten in den letzten drei Partien zu viele Gegentore."

Vor einem Jahr in Herning (Viertelfinal) und Kopenhagen (Halbfinal und Final), wo die Schweizer ebenfalls für den Viertelfinal hatten reisen müssen, profitierten die Schweizer von einem schier unheimlich effizienten Powerplay (4 Tore aus 5 Chancen). Das Überzahlspiel funktionierte zuletzt überhaupt nicht mehr. Aus den letzten 22 Chancen erzielten die Schweizer kein Tor mehr. Auch vor dem Viertelfinal gegen Kanada richtete sich das Augenmerk erneut auf das Überzahlspiel.

"Wir müssen einfacher spielen", sagt Roman Josi, der Spielmacher des Powerplays. "Wenn es im Powerplay nicht läuft, dann beginnen wir Spieler schnell einmal, zu viel zu denken. Wir müssen vielleicht einfach den Kopf abschalten, einfach spielen und nicht komplizierte Lösungen suchen."

Der Mittwoch stand für die Schweizer im Zeichen der Verschiebung: Packen, Hotel räumen, dann eine viereinhalb-stündige Zugreise nach Kosice, Ankunft am Nachmittag, Hotelbezug, am Abend Eistraining in der Arena. Über den Gegner konnten sie sich im Zug schlau machen. Infos zu den Kanadiern konnten die Spieler auf der Team-Plattform runter laden.

Die Informationen zu Anthony Mantha dürfen sie dabei getrost vergessen. Der 24-jährige Stürmer der Detroit Red Wings wurde von der IIHF für den Viertelfinal gesperrt, wegen eines Checks gegen den Kopf des Amerikaners Colin White. Mantha hatte für dieses Foul am Dienstag 2 plus 10 Strafminuten kassiert. Mantha wird den Kanadiern fehlen: In der Vorrunde glänzte er mit sieben Goals und fünf Assists als bester Skorer; ausserdem kam er auf eine Plus-8-Bilanz.

Die Kanadier sinnen am Donnerstagnachmittag (16.15 Uhr) gegen die Schweiz auf Revanche für die Halbfinalniederlage vor einem Jahr in Dänemark. Für die Eishockey-Grossmacht wäre es eine Schmach, schon wieder alle Hoffnungen auf Gold gegen die kleine Schweiz begraben zu müssen. "Unser Fahrplan stimmt", meinte der erstmalige Headcoach Alain Vigneault. "Wir zeigten zum Abschluss der Vorrunde gegen die USA (3:0) unser mit weitem Abstand bestes Spiel. Wenn wir wieder defensiv derart gut spielen, werden es die Schweizer schwer haben. Vor einem Jahr scheiterten wir primär an Leonardo Genoni. Dieser Goalie spielte phantastisch gegen uns. Wir rechnen damit, dass wir es wieder mit ihm zu tun bekommen. Die Schweizer sind schnell, wirblig, beharrlich. Wichtig ist für uns, dass wir die Geduld während des gesamten Spiels nie verlieren." (sda)

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