notifications
Sport

Der Urner Langläufer Roman Furger geht gestärkt aus der Saison hervor

Roman Furger hat dank seiner Fortschritte neuen Mut geschöpft und will nun an Olympia 2022 teilnehmen.
1. März, Weltcup-Staffel in Lahti: Roman Furger (links) spurtet hinter Johannes Hoesflot Klaebo (rechts) auf Rang 2.  (Federico Modica/Freshfocus / NordicFocus)

René Barmettler

«Und ich lauf, lauf, lauf, lauf...» So beginnt der Refrain eines Pop-Songs des deutschen Künstlers Joachim Witt im Album «Bayreuth eins» aus dem Jahr 1998. Roman Furger ist derzeit einer der wenigen Spitzensportler, der an der frischen Luft noch immer läuft. Rund 900 Stunden tat er dies seit letztem April, sei es auf Langlauf-Latten oder in Jogging-Schuhen. Zwischendurch stiegen er und seine Nationalkader-Kameraden auch auf das Fahrrad um. Die Loipen in Davos, wo er inzwischen mit seiner Familie lebt, sind noch immer in Betrieb. Solotrainings in Zeiten des Corona-Virus sind derzeit noch erlaubt.

Furger, der gegen Ende dieser Saison immer besser in Form gekommen ist, bedauert, dass die finalen Weltcup-Rennen im kanadischen Canmore vergangenes Wochenende abgesagt werden mussten. «Es wären spannende Rennen geworden, aber natürlich geht die Gesundheit aller vor», bedauert der 30-jährige Schattdorfer.

Vom kommenden Freitag bis Sonntag wären auch noch die abschliessenden Schweizer Meisterschaften in Realp vorgesehen gewesen (siehe Box). «Auf dieses Heimspiel habe ich mich so gefreut», lässt sich Furger entlocken. «Für die Veranstalter und den grossen Aufwand, den sie betreiben mus­sten, ist dies sehr schade. Und ich wäre sehr gespannt über meine Leistung über 50 Kilometer gewesen.»

Fortschritte dank neuem Trainer

Furger gehörte am 1.März im finnischen Lahti zu der Staffel, die seit dem Sieg 2010 ihren grössten Erfolg feiern durfte. Der Urner startete nach Beda Klee, Dario Cologna und Jason Rüesch als Schlussläufer. Er konnte bald zum Spitzenquintett aufschliessen. Auf der Zielgerade musste er sich schliesslich nur vom fast überirdischen Norweger Johannes Hösflot Klaebo geschlagen geben, liess aber Russland, Italien und Finnland hinter sich. «Das war ein unglaublicher Moment, mein Karrierehöhepunkt. Wir haben uns alle zusammen so sehr gefreut», lässt Furger das Rennen Revue passieren. Aber auch bei Einzelrennen durfte er deutliche Fortschritte verzeichnen. Das war für den weiteren Karrierehöhepunkt auch bitter nötig. «Bis zum Vorjahr lief ich jeweils um Rang 30 herum.» Nun aber sind Resultate im Top-10-Bereich aufgetaucht, «das ist sicher auch das Verdienst des neuen estnischen Trainer Kein Einaste. Er brachte ein neues Konzept mit. Im Sommer absolvierten wir deutlich grössere Einheiten, im Winter kürzere.»

Das Ziel heisst nun Olympia 2022

Nun ist für Furger klar: Er macht sicher bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking weiter. «Diese Saison gab mir neues Selbstvertrauen. Nun erhoffe ich mir noch weitere kleine Sprünge nach vorne. Es gab Zeiten, da habe ich mich fast aufgegeben.» Diese sind vorbei, vor allem im Klassisch-Bereich hat er sich deutlich verbessert.

Nun ist diese Saison gelaufen, die Ferienplanung fällt aber in diesem Jahr ins Wasser. «Zehn Tage Strandferien wären eigentlich angesagt gewesen», sagt Furger, indes ohne Groll. Nicht nur, weil sich die Situation eh nicht ändern lässt. Nein, Roman Furger erfreut sich über sein Familienglück. Das Töchterchen ist jetzt vier Monate jung, und so geniesst er mit seiner Frau in Davos trautes Familienglück. Und geht weiterhin auf die Loipe, solange Schnee liegt. Und läuft, läuft, läuft, läuft...

Kommentare (0)