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Eingesandt:  Leserbrief

Zur Kolumne von Elias Studer

Zum Forums-Beitrag von Elias Studer

Der «Geschlechterforscher» Elias Studer beklagt in der «Bote»-Kolumne vom 11. Februar ein «Raum nehmendes machohaftes Verhalten in der Gesellschaft». Anlass für sein Klagen ist ein Wortwechsel im Kantonsrat, bei dem er von Finanzdirektor Kaspar Michel etwas unsanft in die Schuhe gestellt wurde.

Er entwickelt aus dieser Episode ein Feuerwerk von Gründen, weshalb sich Frauen nicht für die Politik zur Verfügung stellen. Das Entscheidende sei, so Studer, die «toxische Männlichkeit». Mit dieser trendigen Totschlag-Etikette lenkt er ab von einem demokratisch banalen Umstand: nämlich, dass er als Mitglied der Legislative vom Volk mit allen Rechten (und Pflichten!) ausgestattet ist, um dem aus seiner Sicht fehlbaren Regierungsrat auf Augenhöhe entgegenzutreten. Und zwar im Kantonsrat und nicht in der Öffentlichkeit.

Dafür ist er gewählt. Wenn er dazu nicht imstande ist und stattdessen in einer öffentlichen Kolumne sein Leid beklagen muss, ist er im Kantonsrat schlicht fehl am Platz. Eine «Lame Duck, Swiss Type» sozusagen. Die reale Welt ist nun mal kein Streichelzoo. Mein Rat an Kantonsrat Studer: hinstehen im Kantonsrat und mit offenem Visier argumentieren («sachlich», wie er mehrmals schreibt) oder dann schweigen. Aber sicher nicht solch peinliches Gejammer via Zeitung. Überdies sind plakative Etiketten wie «toxische Männlichkeit» alles andere als sachlich.

Peter Steinegger, alt Kantonsratspräsident, Schwyz