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Eingesandt:  Leserbrief

Wie man in den Wald ruft …

Zum Forum von Elias Studer zur Debattenkultur

Mit Interesse haben wir im SVP-Fraktionsvorstand Elias Studers Beitrag «Toxische Männlichkeit im Kantonsrat» (respektvoll, natürlich) debattiert. Es ist ihm beizupflichten, dass die Schwyzerinnen und Schwyzer (sowie in Studers Gendersprache «alle zwischen oder ausserhalb dieser Kategorien») vom Kantonsrat eine sachliche Debattenkultur erwarten.

Dementsprechend sollte die SP als linke Pol- und Minderheitspartei auf offensichtlich aussichtslose Anträge verzichten (insbesondere, wenn diese in den vorberatenden Kommissionen bereits verworfen wurden). Und sachlich wäre es auch, nicht aus jedem (verlorenen) Wortgefecht ein Kultur-, Gender- oder Minoritätenproblem zu machen.

In der eigenen Fraktion gilt Studer in diesem Sinne übrigens als «Fundi», der die gemässigteren «Realos» bisweilen unzimperlich angeht. Sollte hier jemand zuerst vor seiner eigenen Tür wischen? Studer vergisst in seiner urban-akademischen Blase, dass die allermeisten Menschen in unserem Kanton (namentlich die Arbeiterschaft) ganz andere Sorgen als Wokeness, Inklusion oder gendergerechte Sprache haben.

Studer politisiert mit diesen Themen ideologisch verengt an der Rats- und Volksmehrheit vorbei. Für wenige, statt für alle, quasi. Das stört die Debatte im Kantonsrat. Denn so geht wertvolle Zeit für die Lösung echter Probleme verloren. Die Politik ist ein seriöser Ideenwettbewerb. Dieser soll in der Sache hart, aber im Ton anständig geführt werden. Im Kern geht es aber immer um Auseinandersetzungen. Wer diese scheut, sollte sich vielleicht ein anderes Hobby zulegen oder sich um mehrheitsfähige Vorschläge bemühen.