Patrik Müller, Chefredaktor von CH Media, schreibt in seinem lesenswerten Editorial in der jüngsten Ausgabe der «Schweiz am Wochenende»: «Die Indiskretionen betrafen kein nebensächliches Geschäft, sondern eine der grössten Krisen der letzten Jahrzehnte – die Pandemie … Aufklärung tut Not.»
Die entscheidende Frage, was Bundesrat Alain Berset wusste oder nicht, scheint mir die vorletzte entscheidende und auch vom Hintergründigen ablenkende Frage. Es ist wie auf einer Bergtour: Auf halber Höhe hast du nicht den ganzen Rundumblick, nicht die ganze Weitsicht. Die Frage, was Berset wusste, ist da «nur» der Blick an die gegenüberliegende (Fels-)Wand. Der suchende Blick in die Weite indes fehlt.
Wenn mich die unselige Pandemie eines gelehrt hat, dann ist es immer und überall zu fragen: Cui bono? Wem nützt das? Wer profitiert? So liesse sich bei Berset fragen: Wer hatte ein Interesse an solchen Absprachen? Wer «zündelte» dahinter und lässt seine Marionetten schrittweise fallen? Auch: Wer hat die Macht, sich der (und nicht nur der Schweizer) Regierung, Politikern und Politikerinnen für seine Zwecke zu «bedienen»? Gehen wir wachen Auges in die nächsten spannenden Runden dieser Pandemie-Tragikomödie mit der Frage: Cui bono?!
