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Eingesandt:  Leserbrief

Wann war der Rütlischwur?

Zum Artikel «Mit den Habsburgern gabs gar keinen Ärger»

Im «Bote»-Artikel «Mit den Habsburgern gabs gar keinen Ärger» vom 4. März versucht Romano Cuonz, die Geschichte der Eidgenossen auf den Kopf zu stellen. Er bezieht sich auf neue Publikationen von Werner Meyer und Angelo Garovi.

Der Artikel lässt den Verdacht aufkommen, als wolle man möglichst kein gutes Haar lassen am Kampf der Eidgenossen für ihre Freiheit und gegen fremde Richter. Auch soll jeder Nationalstolz im Keime bekämpft werden. Cuonz schreibt: «Es bleibe praktisch nichts vom Konflikt zwischen der Urschweiz und den Habsburgern.» Der Autor ignoriert die gut dokumentierten, erfolgreichen Schlachten der Eidgenossen gegen die Habsburger und schreibt «Das Rütli wird im Bundesbrief von 1291 mit keinem Wort erwähnt.»

Gemäss Wikipedia ist der Rütlischwur laut Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi auf das Jahr 1307 datiert. Es ist wohl logisch, dass im Bundesbrief ein Ereignis nicht erwähnt werden kann, welches erst 16 Jahre später stattgefunden hat. Wenn die Autoren nicht einmal diesen allgemein bekannten Zeitablauf wissen, lässt dies doch berechtigte Zweifel aufkommen.

Weiter wird behauptet: «Der Bundesbrief mahnt die Talbewohner mehr zu Gehorsam als zu einer Rebellion.» Im Bundesbrief werden die Talbewohner tatsächlich zu Gehorsam gegenüber ihren eigenen Richtern aufgefordert. Diese Richter müssen laut Bundesbrief aber Einwohner oder Landmänner sein, ganz sicher nicht Habsburger. Der Bundesbrief verlangt auch klar, dass alle Talbewohner einander beistehen und sich gemeinsam wehren, wenn ihnen Gewalt oder Unrecht angetan wird.

Tatsächlich keine Rebellion, aber ein Aufruf zur Solidarität zwischen den Eidgenossen und Abwehr von Angriffen von aussen. Ich glaube, dass wir stolz sein dürfen auf unsere mutigen Vorfahren, welche uns die Grundlage für Unabhängigkeit und Freiheit geschaffen haben.

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