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Eingesandt:  Leserbrief

Wahlchancen für Frauen mindern?

Zur Abstimmung über den Gegenvorschlag zur Majorzinitiative

Die überparteiliche Bewegung «Helvetia ruft» möchte, dass mehr Frauen in die politischen Ämter gewählt werden. Sie empfiehlt dafür ein simples wie wirksames und bei allen Parteien breit akzeptiertes Instrument, um dies zu erreichen: Frauen sollen zuoberst oder auf den vorderen Plätzen von Listen platziert werden.

Heute wenden die Parteien dieses Instrument bewusst an und erhöhen damit die Sichtbarkeit und Wahlchancen von Frauen auch auf diesem Weg. Wird jetzt aber am 12. März der Gegenvorschlag zur Majorzinitiative angenommen und damit das Wahlgesetz geändert, ist Schluss damit! Denn neu werden die Bisherigen immer zuoberst aufgeführt und ihre Reihenfolge ausgelost. Die restlichen Plätze werden dann ebenfalls ausgelost. Diese Bestimmung würde dann neu auf allen Stufen gelten, also auch bei Gemeinderatswahlen.

Ausgerechnet jetzt, wo die Frauen-Thematik endlich an Fahrt aufgenommen hat, wird sie wieder gebremst. Es scheint, als ob sich hier dasselbe abspielt wie bei der Abstimmung zur Transparenzinitiative: Es werden scheinbare Verbesserungen versprochen, und erst nach der Annahme kommt das böse Erwachen, was die Gesetzesänderung für den Normalbürger und die Normalbürgerin wirklich bedeutet – nämlich Demokratieverlust. Und weil wir aus Fehlern lernen sollten, stimme ich Nein zum Gegenvorschlag zur Majorzinitiative.

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