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Eingesandt:  Leserbrief

Vom Geldfluss

Zur Strassensanierung Herrengasse, «Bsetzi», Geschäfte etc.

Wenn man sich in der Herrengasse umhört, kommt einem Seltsames zu Ohren. Es klingt wie Stöhnen. Auch Seufzer sind darunter. Warum? Die Herrengasse soll saniert werden.

Wieder mal geht es unter anderem auch um «Bsetzi». Dies wurde eben im «Boten» hochoffiziell als die Lösung für uns Fussgänger und Passanten verkündet. Sogar aus historischer Sicht sei eine Ganzsanierung der Strasse von grosser Bedeutung für das Dorfbild und für sämtliche Fussgänger. Vor allem ist «Bsetzi» auf den Trottoirs das Beste, was man haben könne. Ohne Frage wohl auch für ältere Personen und Leute mit Rollator, auch Kinderwagen müssen nur auf ihre zarte Rollfähigkeit getestet werden, bevor man einen kauft. Oh, wunderbar. Wir bekommen eine blitzblanke, «historisch aufgeputzte» Herrengasse, die nur so zum Flanieren reizen wird.

Wirklich: flanieren und einkaufen kann man da? Man frage bloss mal bei den Geschäftsleuten in der Herrengasse nach. Da stöhnt und seufzt es wahrlich. Eine sehr lange Bau- und Umgestaltungszeit wird veranschlagt. Ob deswegen ein Geschäft schliessen muss, weil die Kundschaft ausbleibt, ist Kollateralschaden.

Aber, oh Esel Bricklebritt, es gibt dank «Bsetzi» sogar noch Geld für die Sanierung. Vom Bund! Und woher hat dieser das Geld? Von uns Steuerzahlern. Das nennt man Geldfluss oder -umlauf. Ein Trost, jetzt wissen wir alle, dass wir auf Umwegen nicht nur über die Gemeinde- und Kantonssteuer, sondern auch noch über die Bundessteuer an ein historisierendes Meisterstück mitbezahlen. Oder stolperte etwa jemand über einen «Bsetzistein»?

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