Unsere Schwyzer Gemeindeobrigkeiten haben wieder eine besondere Vision ans Tageslicht gebracht. Für gerade 2 Millionen will man selbstlöblich unter dem Deckmantel einer Sanierung eine neue Begegnungszone mitten in einer belebten, wichtigen Durchfahrtsstrasse bauen.
Eine 20er-Zone, da es mit den neuen «Bsetzisteinen» zu laut wird respektive so oder so lauter wird. Die Anwohner wirds freuen. Kein einziger zusätzlicher Tourist wird sich deswegen dorthin verirren. Keine Cafés zum Verweilen, keine Souvenir- und Sportshops vorhanden. Ich frage mich: Gehts wirklich noch ein bisschen naiver, oder habe ich da eine Kindergeschichte gelesen?
Vorerst wäre es zum wiederholten Male an der Zeit, die Reichsstrasse von ihrem Strassen-Geflicke zu befreien und die Chinasteine zu ersetzen oder eventuell mal auch die Loostrasse zu sanieren statt dieser Möchtegern-Begegnungszone, die niemand dort in Schwyz braucht. Es wäre zeitnah erlaubt, endlich einen anständigen und kindergerechten Kinderspielplatz zu erstellen. Eigentlich wäre ja die Hofmatt damals für eine Begegnungszone für teures Geld errichtet worden, nur findet dort die grosse Begegnung nicht statt.
Also will man tatsächlich diesen Hofmatt-Flop wiederholen? Nur weil man einen Baum pflanzt und die noch intakten Trottoirs andersrum bepflästert, ist es noch lange keine Begegnungszone. Der schöne Lindenbaum und der Meinrad-Inglin-Brunnen beim Busbahnhof müssen ja unbedingt weichen. Die Menschen suchen sich eben selber aus, wo und wie sie sich begegnen wollen. Die Metzghoftstatt und vor allem unser Hauptplatz sind von jeher beliebte Begegnungsorte mitsamt dem Verkehr, und sie werden es wohl noch lange bleiben. Erstaunlich, dass man ohne Volksabstimmung einfach so über 2 Millionen entscheiden kann.