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Eingesandt:  Leserbrief

Unheimliche Begegnungen der dritten Art

Interview «Begegnungszone» mit Gemeinderätin Stefanie Wiget

Die Chlosterchilbi zu Schwyz soll zur «Begegnungszone» werden. Dank dem Interview des «Boten» vom 11. August wissen wir nun, was das ist und dass dies «rechtlich korrekt» ist.

Aber ist es deswegen auch sinnvoll? Die wichtigste Frage wird nämlich nicht gestellt: Wozu braucht es im kleinen Ort Schwyz so viele verschiedene Zonen? Es sei zwar erst die dritte, wird man mir entgegenhalten. Doch wer z. B. von Steinen her Richtung Zentrum fährt, erhält einen Vorgeschmack: ein bisschen 30er, ein Häppchen 50er (beim Schulhaus Herrengasse!), dann wieder 30er etc. Das Menü wird gewürzt mit Regelungen, welche den Verkehr an den engsten Stellen des Dorfes durchführt. Und um die ohnehin schon ungenügende Verkehrsfläche noch zu verknappen, werden «Töggel», Erhöhungen und Verkehrsschilder in die Strasse statt an deren Rand gestellt.

Über die damit verbundenen Unfälle wird nichts berichtet, aber es gibt sie. Wer schon jemals versucht hat, in Schwyz einem Kind zu erklären, wo es nun über die Strasse darf, verzweifelt: Mal muss der Fussgängerstreifen benützt werden, mal eben gerade nicht, und was wird bei der dritten Variante gelten? Auch die Autofahrer sind unsicher, in welcher Zone sie sich gerade bewegen; statt auf die Strasse konzentrieren sie sich auf ihre Tachos und die «verkehrsberuhigenden Töggel».

Warum denn einfach, wenn es ja auch kompliziert geht … Ein schwedischer Versuch hats gezeigt: Man hat – auf Anordnung einer klugen Stadtregierung – Schilder und Regulierungen um zwei Drittel reduziert, und siehe da: Die Unfälle sind zurückgegangen, Eigenverantwortung funktioniert!

Liebe Gemeinderäte, bitte plant nach dem Grundsatz der Einfachheit! Sonst wird Schwyz, was kühne Hollywoodfilmer eigentlich für Science-Fiction und Aliens reservierten, eine unheimliche Begegnung(szone) der dritten Art.

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