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Eingesandt:  Leserbrief

Schuld hat auch das Nato-Bündnis

Zum Artikel vom 21. Januar über den Ukraine-Krieg

Leider vermisst man kritische Berichte in unseren Printmedien zum Ukraine-Krieg. Über die Medien wird ein ganz bestimmtes Narrativ verbreitet, das da lautet, wir, der Westen, sind die Guten und die Russen, natürlich, wie könnte es anders sein, sind die Bösen.

Eine kritische Betrachtung der Rolle der von den USA angeführten Nato findet nirgends statt. Eine Behauptung, die pausenlos in die Köpfe der Leser gehämmert werden soll, ist die, dass dieser Krieg von den Russen völlig unprovoziert und unbegründet vollzogen wurde. Nirgends ist etwas davon zu lesen, dass etwa die USA schon 2015 über 300 US-Special-Forces-Instruktoren in die Ukraine entsandt haben, um ukrainische Soldaten auf Nato-Standard zu trimmen.

Ab 2021 wurden dann rund 4000 weitere Soldaten der US Army und aus anderen Nato-Staaten in der Ukraine stationiert. Die Leiterin des Nato-Planungsstabes Stefanie Babst sagt selber, dass sie sich gut vorstellen könne, dass das für die russische Seite eine Überschreitung der roten Linie bedeute. Der US Lt. General P. K. Keen sagt, die Nato führe einen Krieg, den sie selber vorbereitet und provoziert habe.

In einem Interview sagt er: «Wir haben 66 Milliarden in diesen Krieg investiert, wir führen diesen Krieg mithilfe ukrainischer Soldaten, das ist günstiger für uns, denn es sterben dabei ja nicht unsere Jungs.» Zynischer kann man es wohl kaum ausdrücken.

Wo sind die Zeitungen, die von ihrem Auftrage her differenziert und kritisch über Konflikte berichten sollten? Nein, an diesem Krieg sind nicht nur die Russen schuld, die Schuld trifft auch das Nato-Bündnis und die westliche Waffenindustrie, die dahintersteckt. «Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit», Zitat des ehemaligen US-Senators Hiram Johnson.

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