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Eingesandt:  Leserbrief

«Öppis Schwynigs»

Zu den Missbräuchen in der katholischen Kirche

Ein Bericht aus dem Schweizerischen Dorfkalender von 1875 (achtzehnter Jahrgang) scheint den Zeigefinger auch auf den heutigen Zeitgeist zu richten. Bereits vor beinahe 150 Jahren wird der Missbrauch in der katholischen Kirche öffentlich angeprangert. Machen Sie sich selber ein Bild, und lesen Sie den dort abgedruckten Bericht unter dem Titel «Öppis Schwynigs!»: «Die Leute wissen zwar im Allgemeinen schon, aus welchem Stoffe die Heiligkeit unserer Klosterpfaffen und anderer ultramontaner Sturmböcke zusammengesetzt ist, denn fast keine Woche vergeht ja, wo nicht die Zeitungen Bericht bringen, wie da oder dort wieder so ein ‹schwyniger› Heiliger für so und so viele Jahre ins Zuchthaus verurteilt wurde, weil er die ihm anvertraute Jugend zu Unzucht der gröbsten Qualität verführt hat. Dass dies aber nicht nur in unserer Zeit geschieht, sondern zu allen, ja schon zu den frühesten Zeiten der christl. Zeitrechnung und von den allerhöchst gestellten Pfaffen geschah, das möge nachstehende kleine Bibliothek beweisen, die ganz aus pikanten Büchern besteht, welche über das verlotterte Pfaffenthum handelt: Öffnet die Augen, ihr Klostervertheidiger, oder Blicke in die Abgründe mönchischer Verdorbenheit. Erlebnisse aus seinem klösterlichen Leben. Zum Himmel schreiende Geschichte der heiligen Päpste oder Hauptzüge aus dem schändlichen Leben und Treiben derjenigen, die sich in frevelhafter Weise ‹Statthalter Gottes auf Erden› nennen. Ein ernstes Warnbild, Magistraten und Bürger aufgestellt von einem für sein Vaterland besorgter Eidgenossen.»

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