Die Stromtarife in der Grundversorgung bewegen sich in astronomischer Höhe, und dies zu einem guten Teil, weil die Stromlieferanten ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Sie verpassten es, mit einer vorsichtigen Strategie einzukaufen und ihre gefangenen Kunden vor extremen Preisanstiegen zu schützen. Viele EW haben dem Thema schlicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt in der Vergangenheit und wurden dann letztes Jahr auf dem linken Fuss erwischt.
Diese Erkenntnis macht deutlich, dass die Teilmarktöffnung versagt hat. Hätte Bundesbern – wie ursprünglich vorgesehen – den Markt ab 2014 vollständig geöffnet, hätten wir alle die Möglichkeit zu wählen, welcher Stromlieferant uns beliefern soll. Der Wettbewerb würde diejenigen Lieferanten belohnen, welche Strom gekonnt einkaufen. Zudem könnte die Bundesverwaltung um etliche Kontrollstellen bei der Aufsichtsbehörde Elcom reduziert werden. Ich bin froh zu wissen, dass im Schwyzer Kantonsrat eine Standesinitiative zur Diskussion kommen soll, welche die vollständige Marktöffnung fordert. Ich hoffe fest, dass der Kantonsrat die Weitsicht zeigt, diese Initiative entgegen dem Willen des Regierungsrats zu unterstützen. Anders, als der Regierungsrat denkt, ist es nämlich nicht so, dass Bundesbern die volle Öffnung nicht will. Sie wurde schlicht geopfert, weil die Linke das Referendum gegen den wichtigen und umfassenden Mantelerlass im Energiebereich androhte. Eine Volksabstimmung wollte das Parlament nicht riskieren.