Verblüfft las ich von den neuen Plänen des Gemeinderats von Schwyz im «Boten». Die Strehlgasse wird mit gepflästerten Trottoirs bestückt, und gleich nach der Einfahrt in die Tiefgarage des MythenForums lässt man Trottoir Trottoir sein, pflästert die ganze Strecke bis zum Sonnenplätzli und nennt diese kurze Strecke «neue Begegnungszone». Ich bin diese Strecke heute durchgangen und habe mir vorgestellt, wie ich mit anderen Begegnungsfreudigen mitten auf dem «Psetziweg» wandle. Hinter mir warten ein grosser Gelenkbus ins Muotathal und weitere Fahrzeuge, die übers Sonnenplätzli ins Hinterdorf fahren möchten. Wir aber bummeln, sind ja mitten in der neuen Begegnungszone. Der Verkehr kann uns wurscht sein. Ja, und da soll noch ein Baum gepflanzt werden, gleich bei der Einfahrt in die Tiefgarage, neben dem Brunnen. Das erinnert mich an Schuberts Lied «Am Brunnen vor dem Tore» aus der Winterreise. Ich beginne zu summen «Am Brunnen nebem Ochsen, da steht ein Lindenbaum, ich träumt’ in seinem Schatten …» Was träumte ich? Das würde sich jemand zwei Generationen später fragen und vielleicht eine Antwort darauf zu suchen beginnen. Inzwischen aber sind der Hauptplatz und die idyllische Metzghofstatt keine Begegnungsorte mehr, was sie früher waren, und einzig das kleine Stücklein von der Migrossportstätte bis zum Sonnenplätzli ist überfüllt mit sich begegnenden Schwyzern und Touristen. Was für eine Zukunft!