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Eingesandt:  Leserbrief

Musik oder Päpstliche Garde?

Zum Artikel über den Garde-Neubau.

Die Unterstützung des Kasernenneubaus der Schweizergarde durch den Kanton Schwyz ist umstritten. Mit Fug und Recht kann man dagegen oder dafür sein. Carmen Muffler und Jonathan Prelicz deponierten im «Boten» vom 18. November: (…) Im Kanton werde schon Tausende Jahre länger Musik gemacht und künstlerische Arbeiten ausgeführt, als dass Schwyzer den Papst beschützen würden (…). Mit Verlaub, dies wage ich zu bezweifeln.

Papst Julius II. wollte eine persönliche Leibwache und gründete 1506 die Schweizergarde. Während der Plünderung von Rom (Sacco di Roma) im Mai 1527 durch deutsche, spanische und italienische Söldner unter Kaiser Karl V. beschützte die Garde den damaligen Papst Clemens VII. Die Stadt wurde wochenlang ausgeraubt und verwüstet, wobei 147 Gardisten bei der Erfüllung ihres Auftrags ihr Leben liessen. Der Papst und wenige der überlebenden Gardisten verschanzten sich in der Engelsburg und entgingen so dem Massaker.

Ob Schwyzer damals Dienst in der Garde leisteten, weiss ich nicht, lässt sich zumindest aber auch nicht ausschliessen. Sicher aber ist, dass sich in den Reihen der Gardisten bis heute immer wieder Schwyzer befinden. Ob Tausende Jahre länger im Kanton Musik gemacht und künstlerische Arbeiten ausgeführt wurden, weiss ich ebenfalls nicht. Hunderte von Jahren könnte ja vielleicht noch hinkommen, aber Tausende Jahre? Ist schon ein verdammt langer Zeitraum.

Die künstlerischen Arbeiten und musikalische Darbietungen müssten wohl in der Zeit vor der Gründung der Eidgenossenschaft erfolgt sein, was wiederum nicht mit Arbeiten im Kanton Schwyz in Verbindung gebracht werden könnte.