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Eingesandt:  Leserbrief

Mittäter: Papst und Umfeld

Zu den Berichten zu Missbrauch in der katholischen Kirche.

Zitat: «Ich war ein kleines Mädchen, als mich ein Priester mit in einen Nebenraum genommen hat. Und das, obwohl ich bei meiner Mutter bleiben wollte. Dort hat er mich angefasst. Irgendwann ging die Tür auf, und eine ältere Frau stand im Raum, vielleicht eine Sakristanin. Sie hat gesehen, was passierte, aber nicht eingegriffen. Der Priester hat weitergemacht, schlimmer als vorher, bis es endlich vorbei war.»

Im Sommer 1984 bekam die vatikanische Botschaft eine Meldung zu einer Klage in Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana gegen einen gewissen Pfarrer Gauthe. Diese besagte, dass er ein Kind missbraucht haben soll. Die Eltern strengten einen Prozess gegen den Pfarrer, den Bischof und damaligen Papst Johannes Paul II an. Er gab zu, insgesamt 37 Buben missbraucht zu haben.

Zwei Fälle, die unterschiedlich ausgegangen sind für die Opfer. Es zeigt auf: Es gab genug Zeit, um universelle Präventionsmassnahmen für die Bischöfe auszuarbeiten im Vatikan. Denn ein Opfer wird nicht nur in der Schweiz traumatisiert, sondern auch anderorts auf der Welt. Zu den Präventionsmassnahmen zählen auch die Frage vom Zölibat wie auch die gleichberechtigte Stellung des nicht männlichen Theologen im Gottesdienst.

Befremdlich sind auch die Kleriker, die auf die universelle traditionelle Kirche pochen und zugleich die Aufarbeitung vom Missbrauch aktiv hinaus verzögert haben. Denn so haben diese bewusst weitere vermeidbare sexuelle Opfer in Kauf genommen für die Aufrechterhaltung vom traditionellen Wertesystem.

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