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Eingesandt:  Leserbrief

Mehr Differenziertheit bitte

Unheimliche Friedensbewegung

Seit Langem hatte ich mal wieder Lust, einen Bericht ganz zu lesen, weil ich von der Differenziertheit und Klarheit von Sahra Wagenknecht viel halte. Eine der wenigen deutschen Politikerinnen, die aus meiner Sicht noch bei Sinnen zu sein scheint.

Die Diffenziertheit fehlt dem Journalisten deutlich in dem Bericht. Wieso gibt es nur noch schwarze oder weisse Gedanken? Warum ist man gleich ein Putinversteher, wenn man gegen diesen Krieg ist? Wo ist der demokratische Diskurs? Will Europa sich wirklich in einen Krieg verwickeln lassen, um die Interessen – von wem genau? – zu verteidigen? Im Vergleich mit der Familie ist das aktuelle europäische und US-Gehabe so, wie wenn man seinen streitenden Kindern je ein Messer in die Hand drückt, damit sie ihren Streit regeln können, bis einer gewonnen hat. Dazu wird das kleinere Kind noch etwas bevorzugt, ohne wirklich geklärt zu haben, was am Anfang vorfiel. Macht ihr das so zu Hause? Wäre es nicht wichtig, die Kinder erst mal zu ent waffnen und dann in einen schlichtenden Dialog zu treten, Kompromisse auszuhandeln?

Täter und Opfer bedingen sich systemisch, der eine existiert ohne den anderen nicht. Es ist wie bei einer Scheidung, nie trägt nur einer die Schuld. Blickt man tiefer, ist es meist eine Eskalation, die sich schon länger angebahnt hat. Klar ist, Waffen haben noch nie zum Frieden beigetragen. Gut für das Verstehen von Zusammenhängen ist, wenn man den Geldfluss im Auge behält. Gewisse skrupellose Eliten ohne Gewissen ziehen daraus ganz viel Profit. Menschen werden verheizt, Söhne sterben, grausame Taten finden statt, um die Gegner mental zu brechen und traumatisieren … auf beiden Seiten der Front. Ich hoffe auf den Spruch: Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin … lassen wir uns nicht manipulieren, bleiben wir wachsam.